Verkehrsclub: „Ein Geschenk an
die Bevölkerung“
Tempo senken, Lebensqualität erhöhen und schwere Unfälle verhindern scheint dem VCL ein sehr berechtigter Neujahrswunsch für die Liechtensteiner Bevölkerung. Mit Tempo-30 als Regelgeschwindigkeit in den Dörfern und Tempo-50 als Ausnahme wird nicht nur die Verkehrssicherheit erhöht, vor allem für die Fussgeher*innen und Radfahrer*innen. Zusätzlich wird für alle Strassen-Anwohner*innen die Lärmbelastung gesenkt und die Lebensqualität erhöht.
Die Niederlande machen der Bevölkerung mit dem Senken des Tempolimits innerorts ein grosses Geschenk. Künftig gilt in Dörfern und Städten eine Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h. Das Parlament hat am 27.10.2020 einen entsprechenden Vorstoss verabschiedet. Die Massnahme soll die Verkehrssicherheit des Fuss- und Radverkehrs und insbesondere von Kindern verbessern. Studien zeigen, dass Zusammenstösse von Fussgängern oder Velofahrerinnen mit einem Auto, das 50 km/h schnell fährt, zu rund 20 Prozent tödlich enden. Hingegen sinkt das Risiko einer tödlichen Verletzung bei Tempo 30 auf lediglich drei Prozent.
Auch Spanien macht einen grossen Schritt hin zu mehr Verkehrssicherheit. Auf allen städtischen Strassen gelten in Zukunft folgende Regelgeschwindigkeiten: Für einspurige Wand-zu-Wand Strassen gilt neu eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h. Für Strassen mit je einer Fahrbahn pro Richtung gilt neu 30 km/h. Unverändert bei 50 km/h bleiben Strassen mit je zwei oder mehr Fahrbahnen pro Richtung.
Und gemäss Medienmitteilung der Stadt Genf vom 19.11.2020 soll in Zukunft auf dem ganzen Stadtgebiet generell Tempo 30 als Höchstgeschwindigkeit gelten. Allerdings müssen noch einige Behörden zustimmen. Hoffentlich erkennt auch die Autolobby die grossen Verbesserungen für die Menschen durch Temporeduktion.
Wann wird unsere Politik den Mut haben, der Liechtensteiner Bevölkerung mit Tempo-30 als Regelgeschwindigkeit in den Dörfern und Tempo-50 als Ausnahme mehr Verkehrssicherheit, weniger Lärm und mehr Lebensqualität zu schenken?