«Regierungsarbeit ist für mich Teamarbeit», sagt Regierungsrätin Dominique Hasler. Dementsprechend möchte sie sich weiter auf eine parteiübergreifende Zusammenarbeit fokussieren und gemeinsam im Team zukunftsweisende Projekte vorantreiben.
Frau Regierungsrätin, Sie blicken mit Regierungschef-Kandidat Daniel Risch zusammen auf die längste Regierungserfahrung aller Kandidierenden zurück. Wie wertvoll ist diese Erfahrung für eine zweite Legislatur?
Dominique Hasler: Als Mitglied der Regierung trägt man von Beginn an die Verantwortung für ein Ministerium und seine Geschäftsbereiche sowie die Mitverantwortung für die Regierungsarbeit generell. Die vielfältigen Aufgaben, welche auf einem zukommen, warten nicht, bis man eingearbeitet ist. Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch und ich waren damals beide neu in der Regierung, mussten uns innert Kürze den Überblick verschaffen und uns mit den Arbeitsprozessen vertraut machen. Gerade für neue Regierungsmitglieder kann es wertvoll sein, wenn sie mit erfahrenen Mitgliedern zusammen in der Regierung sind.
Welche Themen bestimmen Ihren Arbeitsalltag?
Die Arbeit ist enorm vielseitig und abwechslungsreich, bedingt hohe Flexibilität und die Bereitschaft, sich den Themen in der Tiefe anzunehmen. Das Ministerium für Inneres umfasst eine grosse Breite an Themen und Herausforderungen in den Bereichen öffentliche Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Rettungswesen, politische Volksrechte, Landes- und Gemeindebürgerrecht, Zivilstandswesen und Ausländerrecht. Im Geschäftsbereich Bildung befassen wir uns mit der Weiterentwicklung unseres vielfältigen Angebots im liechtensteinischen Bildungssystem, welches von zahlreichen engagierten Lehr- und Fachpersonen täglich aktiv gestaltet wird. Die Bereiche Umweltschutz, Wald/Landschaft und Landwirtschaft mit ihren jeweiligen Fachbereichen stehen neben der nationalen Umweltpolitik sowie der Einbindung in die internationale Umwelt- und Klimapolitik im Zentrum unseres Handelns im Geschäftsbereich Umwelt.
Warum brennt das sprichwörtliche Feuer immer noch in Ihnen?
Es gehört zu meinem Naturell, dass ich mich mit Leidenschaft und ganzer Kraft für die mir anvertrauten Aufgaben einsetze. Die Berufung, sich einmal als Regierungsrätin für die Bevölkerung und das Land Liechtenstein einsetzen zu können ist eine besondere Ehre und auch sehr herausfordernde Aufgabe. Dieser ist man meinem Empfinden nach dann gewachsen, wenn man den Mut zum Handeln hat und dabei den hohen Respekt vor der Verantwortung nie aus den Augen verliert.
Worauf blicken Sie besonders gerne zurück?
In meinem Ministerium konnten wir in den letzten vier Jahren viele Projekte entwickeln und deren Umsetzung vorantreiben. Wenn ich zurückblicke, bedeutet es mir sehr viel, dass wir es geschafft haben, unsere Pläne trotz der kurzen Zeitspanne nicht «nur» aufs Papier zu bringen, sondern in weiten Teilen einer Umsetzung zuzuführen. Sei dies die Schulbautenstrategie, auf deren Grundlage jetzt bereits die konkreten Bauprojekte umgesetzt werden, das Generationenprojekt der Rheindammsanierung, bei der nun die ersten Bauprojekte beginnen, oder sei es, dass wir auf der Basis der Klimavision 2050 nun konkrete Massnahmen definieren, welche wir zeitnah mit der Bevölkerung diskutieren möchten.
Natürlich werden die Ministerien und Geschäftsbereiche erst nach der Wahl verteilt. Aber wie Sehen Sie es? Würden Sie gerne weiterhin für das Ministerium für Inneres, Bildung und Umwelt zuständig bleiben oder lieber Neuland betreten?
Meiner Meinung nach benötigt unser Land gerade in einer unsicheren und schwierigen Zeit wie der aktuellen Pandemie Stabilität und Kontinuität. Es gilt neben der prioritären Krisenbewältigung auch, mit voller Kraft die zukunftsgerichteten Projekte für unser Land voranzutreiben. So gibt es zum Beispiel in den Bereichen der öffentlichen Sicherheit, Bevölkerungsschutz, Bildungswesen oder beim Einsatz für eine intakte Umwelt diverse Grossprojekte, für deren Umsetzung ich mich gerne weiter einsetzen würde.
Welchen Politikstil möchten Sie in den kommenden vier Jahren pflegen bzw. wie möchten Sie die Arbeit der Regierung mitprägen?
Das Aussitzen von Themen entspricht mir nicht. Mir ist es wichtig, dass wir uns den Herausforderungen stellen, Probleme erkennen und in Lösungen denken. Mehrheitsfähige Lösungen lassen sich nur finden, wenn man bereit ist, sich miteinander für die Zukunft unseres Landes einzusetzen. Ich habe in den letzten vier Jahren viel Energie in die ministeriums- und parteiübergreifende Zusammenarbeit investiert und dafür dankenswerterweise viel Unterstützung in der Realisierung von Vorlagen erhalten. Regierungsarbeit ist Teamarbeit und das bleibt für mich bedeutsam.