Leserbrief der DpL-Abg. Herbert
Elkuch und Erich Hasler
Ob die Massnahmen der Regierung reichen, ist fraglich. Am 24. Oktober lag die durchschnittliche 7-Tage Fallzahl bei 18.8 Fällen pro Tag, die Gastrobetriebe wurden geschlossen. Bis zum 7. Nov. sind die Fallzahlen dann noch weiter auf 33.8 angestiegen, auf fast das Doppelte. Danach sind die Fallzahlen bis zum 30.Nov auf 18.3 Fälle gesunken. Am 30. Nov. öffneten wieder die Gastrobetriebe. Die Fallzahlen sind weiter gesunken, bis zum 9.Dez. auf 14.6 Fälle. Danach sind sie bis 20. Dez jedoch wieder auf den absoluten Höchststand von 34.9 gestiegen. Demnach wirken Massnahmen verzögert, etwa nach 14 Tagen. Im Zeitpunkt des jetzt beschlossenen, schwachen Massnahmenpakets ist die Ausgangslage auf einem fast doppelt so hohen Niveau an Fallzahlen wie am 24. Oktober. Dazu kommt, dass die Fallzahlen stark im Steigen sind. Wenn die Fallzahlen sich nach dem bekannten Muster in diesem Herbst, auch über Weihnachten fast verdoppeln, dann entsteht im Januar ein gröberes Problem.
Die Regierung hat um eine Stellungnahme gebeten, jedoch die von der DpL-Fraktion geforderten Massnahmen weitgehend ignoriert und in der von den Zeitungen veröffentlichten Stellungnahme der DpL-Fraktion nicht abgedruckt.
Die Liste an Massnahmen, die wir der Regierung zuschickten, sprengt den Rahmen eines Leserbriefes, deshalb nur ein paar Beispiele: Die Schulen am 20. Dez. schliessen, d.h. Ferien vorverlegen anstatt am Schluss verlängern. Die Bevölkerung sofort mit FFP2-Masken ausstatten. FFP2 Masken schützen auch den Träger selbst. Schnelltests wie in der Schweiz in Apotheken anbieten, und der Bevölkerung ermöglichen, sich gratis testen zu lassen. Mindestabstand auf 2 Meter festlegen, Richtwerte über Lüftungsregeln in den Medien verbreiten usw.
Unser Nachbarland Vorarlberg hat über Weihnachten wesentlich schärfere Massnahmen eingeführt. Mitte Januar wird sich zeigen, welche Regierung die richtigen Massnahmen getroffen hat und ob im neuen Jahr Liechtenstein oder Vorarlberg die tieferen Fallzahlen haben wird. Es geht um die Gesundheit der Menschen, die Überlastung der Gesundheitsversorgung und um wirtschaftliche Belange.
In dieser Sache sind wir mit unserer Regierung unzufrieden. Es bleibt zu hoffen, dass die Bewohner unseres Landes den Ernst der Lage richtig einschätzen und vorsichtig sind.