Der sympathische Ruggeller Christian Büchel ist 21 Jahre jung und ein sehr engagierter und zielstrebiger Jugendlicher. Von Beruf Bauzeichner, widmet er sich in seiner Freizeit sehr gerne dem Skifahren, Motorradfahren und der Feuerwehr. Es ist sehr interessant, wie Christian über die Coronakrise und über andere gesellschaftspolitische Themen denkt.
Wie erlebst du die Corona-Zeit in deinem privaten und beruflichen Umfeld?
Christian Büchel: Für mich war es eine sehr komische Zeit. Ich konnte mir zuvor nicht ausmalen, dass ein Virus uns so einschränken würde. Die Wirtschaft und unsere sozialen Kontakte wurden auf ein Minimum reduziert und es galten Abstandsregelungen oder auch Maskenpflicht, die im Moment erneut wiederum an Aktualität gewinnen. Im beruflichen Umfeld waren wir zum Glück in unserer Berufsbranche nicht tangiert und so nahm ich diesbezüglich kaum Veränderungen wahr. Wir konnten unserer Arbeit, natürlich mit den verordneten Regelungen, wie gewohnt ausführen.
Können sich die Regierungen – wir in Liechtenstein sind diesbezüglich an die Massnahmen der Schweiz gebunden – bei einer zweiten Welle erneut einen Lockdown erlauben?
Wir sind sicher besser durch die Krise gekommen als manche andere Länder, aber Nein, dies dürfen sich die Regierungen auf keinen Fall mehr erlauben. Eine zweite Welle muss mit den notwendigen Einschränkungen verhindert werden. Wenn wir uns an die ungewohnten Freiheitseinschränkungen halten, kann eine zweite Welle und damit schlimmere Auswirkungen auf unsere Wirtschaft sicherlich verhindert werden.
In welcher Form trifft die Coronakrise die jungen Menschen? Gibt es ausreichend Ausbildungsmöglichkeiten und Lehrstellen bzw. Arbeitsplätze nach der Ausbildung?
Die Berufssuche in der Krise gestaltet sich bestimmt nicht so einfach. Manche Branchen mussten extreme Einschnitte erleben, wie beispielsweise die Hotellerie, Restaurants, Reisegesellschaften oder auch im Kosmetikgewerbe. In solchen Gewerben eine Stelle zu finden, ist mit Sicherheit nicht ganz einfach. Die diesjährigen Abschlussklassen hatten eine ungewohnte Situation.
In Liechtensteins Mobilität steht in diesem Jahr eine sehr wichtige Weichenstellung für die künftigen Generationen an. Welche Mobilitäts-Zukunft wünschst du dir?
In Liechtenstein haben wir ein grosses Verkehrsaufkommen, dies insbesondere durch die vielen Pendler, die morgens in unser Land fahren, um ihrer Arbeit nachzugehen, und es dann abends wieder zu verlassen. Es muss etwas getan werden, um unsere Strassen zu entlasten. Das Mobilitätskonzept 2030 schlägt dazu einen sehr sinnvollen Mix vor, mit Massnahmen beim ÖV, dem motorisierten Individualverkehr und im Langsamverkehr, sprich Ausbau von Fahrradwegen. Ich finde ein funktionierendes Bahn-Bus-System und damit eine moderne S-Bahn mit Taktfahrplan ist für unser Land ein enorm wichtiger Schritt. Ein JA zur S-Bahn hält für uns Jugendliche sowie für die künftigen Generationen eine moderne, umweltbewusste und vernetzte Mobilitätszukunft offen.
Welchen anderen Themen sollte sich die Politik deines Erachtens dringend vermehrt annehmen?
In Liechtenstein haben wir immer mehr und öfter mit Gewalt bei Jugendlichen zu tun. Dies immer häufiger in Verbindung gegenüber unseren Beamten. Eine solche Gewaltbereitschaft sowie Respektlosigkeit gegenüber der Exekutive muss mit allen Mitteln verhindert werden. Weiteres sollte man sich auch mit dem Drogenmissbrauch der Jugend auseinandersetzen, dies hat in den letzten Jahren ein extremes Ausmass angenommen.
Wie informiert sich die Jugend heutzutage über die Landespolitik und auf welche Kanäle sollten Politiker und Parteien vermehrt setzen, um die jungen Leute zu erreichen?
Die Jugend informiert sich meist über die Social Medien wie Instagram und Facebook. Die Jungparteien in Liechtenstein sind hier absolute Vorreiter. Sie sprechen auf ihren Kanälen interessante Themen an und treffen damit den Nerv der Jugend.