Das Vaterland schrieb am Mittwoch, 29.7.2020 in einem Beitrag zur S-Bahn: Entgegen der Meinung der Kritiker sei eine Realisierung einer Unterführung der Bahn realisierbar. Die Aussagen der «Kritiker» fundieren jedoch auf einem für jedermann einsehbaren Bericht der Regierung. Das Vaterland zitiert den Mediensprecher der ÖBB. Seine Aussage zur Bahnabsenkung steht allerdings im Widerspruch zum offiziellen Prüfungsergebnis der Regierung. Das Komitee S-Bahn NEIN stützt sich auf den Prüfungsbericht der Regierung.
Das von der Regierung veröffentlichte Prüfungsergebnis im Wortlaut: «Bahnseitig wurde eine Absenkung der Eisenbahn geprüft, sodass der Strassenverkehr im Bestand abgewickelt werden könnte. Dies scheitert allerdings schon an der sich hieraus ergebenden Steigung zwischen dem Kreuzungspunkt „Zollstrasse“ und der Rheinbrücke Schaan-Buchs /SG. Zusätzlich zum bereits vorhandenen Höhenunterschied zwischen diesen beiden Zwangspunkten im Ausmass von mehr als 16 m müssten weitere 9,70m überwunden werden. Die sich daraus ergebende Steigung von mehr als 16 ‰ ist für den Betrieb dieser Strecke nicht möglich.» (BuA 2011/101)
Die Regierung liess auch noch eine weitere Variante prüfen und kam zum Ergebnis: «Unter Einhaltung der maximalen Steigung, welche für die Eisenbahn zulässig wären, müsste das Strassenniveau in Bereich „Zollstrasse“ um ca. 4,40m angehoben werden. Die im unmittelbaren Nahbereich der Eisenbahnkreuzung befindlichen Erschliessungsstrassen sowie Grundstückszufahrten lassen eine derartige Veränderung des Strassenverlaufes jedoch nicht zu.» (BuA 2011/101)
Aus dem Bericht im Vaterland geht hervor, dass die ÖBB kein Interesse an einer Absenkung der Bahn hat. Daniel Hilti zur Absenkung der Bahn: «Ich bin aber ein Verfechter dieser Lösung.» Daniel Risch: «Ein massgeblicher Teil (99%?) müsste vom Land finanziert werden.» (Vaterland 2.6.2020) Fest steht, dass eine Unterführung der Bahn für Liechtenstein mit immensen Kosten verbunden ist.
Nordumfahrung Schaan?
Für die ÖBB ist die Nordumfahrung Schaan interessant, die auch in die Überlegungen mit einbezogen würden. Der Verbrauch von bestem Kulturland wäre enorm hoch. Ist nun wirklich angedacht, in Zukunft den Güter- und Personenfernverkehr nördlich von Schaan und die S-Bahn eventuell in einem Graben durch Schaan zu führen? Ist der dazu nötige hohe Geldbedarf für wenige S-Bahnfahrer gerechtfertigt?
Eine Salamitaktik ohne Masterplan führt zu Differenzen, Kompromissen und unnötigen Kosten. Am Ende ist niemand verantwortlich. Deshalb NEIN zum vorliegenden Projekt. (Herbert Elkuch, Komitee S-Bahn NEIN)