Der Meisterschaftsbetrieb in der Super- und in der Challenge League ruht noch bis mindestens am 30. April. Die Corona-Krise hat auch den Fussball komplett lahmgelegt. Eine schwierige Situation auch für die Profis des FC Vaduz, die sich auf individuelles Heimtraining beschränken müssen.
Im Lager des FC Vaduz hofft man natürlich, dass die Saison zu Ende gespielt werden kann, schliesslich befindet man sich auf Tabellenplatz zwei und wäre nach jetzigem Stand qualifiziert für die Barrage-Spiele. Momentan weiss niemand, wann und wie es weitergehen soll. Die Lie:Zeit hat sich mit FCV-Trainer Mario Frick unterhalten.
«Meine Spieler fehlen mir»
Wie geht es dir gesundheitlich und zum andern mit der aktuellen Situation rund um die Corona-Krise?
Mario Frick: Mir geht es gesundheitlich gut, andererseits ist es momentan schon sehr langweilig. Das tägliche Training sowie meine Spieler und mein Staff fehlen mir. Es ist für uns, aber auch für alle anderen, eine schwierige Situation. Man wird quasi seiner Tätigkeit beraubt. Wir hoffen, dass das Ganze rasch vorbeigeht, der Virus eingedämmt werden und der Alltag wieder beginnen kann.
Welche Vorgaben hat der Trainer den Spielern mit nach Hause gegeben?
Die Spieler haben ein individuelles Trainingsprogramm bekommen, da war vor allem unser Athletiktrainer Alex Kern sehr aktiv. Er hat Videos zusammengestellt und so den Spielern genau beschrieben, welche Übungen sie machen sollen. Unser Spiel ist bekanntlich generell ausgelegt auf Intensität und Tempo, darum liegt darauf auch das Augenmerk in der Heimarbeit der Spieler. Da braucht es eine gewisse Eigenverantwortung, schliesslich sollen sie parat sein, wenn es wieder losgeht. Ich habe aber ein gutes Gefühl, weil wir eine sehr gute Mentalität in der Mannschaft haben.
«Wir wollen Platz 2 verteidigen»
Wann denkst du, kann der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden?
Bis am 30. April sind die Sportstätten in unserem Land gesperrt. Falls sich die Lage vorher entspannen würde, dann könnte man vielleicht schon trainieren, eventuell auch in kleinen Gruppen. Das wäre natürlich um einiges einfacher für die Spieler, um sich zu motivieren. Wir müssen aber die schwierige Situation so annehmen, wie sie ist. Vielleicht geht die Meisterschaft im Mai oder im Juni weiter, dann wollen wir bereit sein. Wir liegen in der Challenge League auf dem 2. Tabellenrang und wir möchten alles daransetzen, um diesen Platz auch zu verteidigen.
Wie stehst Du eigentlich im Kontakt mit den Spielern und dem Staff?
Wir haben eine WhatsApp-Gruppe gegründet, zu der die Trainer jetzt auch gehören. Vorher waren die Spieler noch unter sich. Dort können wir ihnen neue Videos übermitteln. So haben wir die Möglichkeit, die Spieler stets zu motivieren, am Ball zu bleiben. Auch die Spieler können Videos posten, damit auch wir vom Trainerstab sehen, was sie machen, ob sie Spass haben und ob es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. So stehen wir ständig im Kontakt mit den Spielern.
«Wir müssen fokusiert bleiben»
Siehst du eine andere Ausgangslage als vor der Corona-Krise, wenn die Meisterschaft dann nach einem langen Unterbruch irgendwann fortgesetzt wird?
Stand jetzt gehe ich davon aus, dass die verbleibenden 13 Runden zu Ende gespielt werden. Darum ist es so wichtig, dass wir weiter fokussiert trainieren und im Saft bleiben, auch wenn die Umstände derzeit speziell sind.
Wie gehen denn die Spieler mit der ganzen Situation rund um die Corona-Krise um?
Bisher gehen sie gut damit um. Es fehlt natürlich das Balltraining und vor allem das Training in der Mannschaft. Sie müssen einfach motiviert bleiben und ich hoffe für uns alle, dass schon bald wieder der Alltag einkehren wird.