Zu wenig Schnee und bald hohen Investitionsbedarf: Das Postulat der Freien Liste zur Weiterentwicklung des Naherholungsgebiets Malbun/Steg spaltete diese Woche den Landtag. Während die FBP das Postulat einstimmig unterstützte, hielt der VU-Block geschlossen dagegen.
Die Freie Liste wollte die Verantwortung für die Zukunft Malbuns und Stegs auf Landesebene heben – und mit allen Anspruchsgruppen und der liechtensteinischen Öffentlichkeit diskutieren sowie im Bedarfsfall Gutachter beauftragen. Die Regierung will sich den unbequemen Schuh aber nicht anziehen mit der Begründung, Malbun/Steg gehöre zum Gemeindegebiet Triesenberg und der Triesenberger Gemeinderat hätte somit hier das Sagen. Die Regierung nimmt lieber eine Abkürzung, will das sich ankündigende Finanzloch der Bergbahnen AG im Vorfeld d.h. noch in dieser Legislaturperiode stopfen, trennt dafür aber bewusst die Zukunft der Bergbahnen von der Zukunft des Naherholungsgebiets. Während nämlich das Land als grösster Aktionär der Infrastruktur Bergbahnen AG mitredet bzw. mitfinanziert, will sie die inhaltliche Planung der Gemeinde überlassen.
In den Augen der Freien Liste schleicht sie sich leichtfertig aus der Verantwortung. Das knappe Nein (13 Nein-, 12 Ja-Stimmen) zur Forderung der FL ist eine vertane Chance. Natürlich möchte die Regierung keine neuen Studien von externen Experten, wenn es die bereits gibt. Allein über den Inhalt der Studien und Gutachten verliert die Regierung kaum Worte und behält sie in der Schublade. Würden sie womöglich den Handlungsbedarf unterstreichen? Die Regierung weist darauf hin, dass die beteiligten privaten Organisationen und die Gemeinde bereits einen privaten gemeinsamen Strategieprozess hinter sich hätten. Die daraus entstandene Malbun-Version liest sich etwa so: Eine alpine Spielwiese für alle Jahreszeiten mit persönlichem Service und kurzen Wegen. Solche allgemeinen und diffusen Aussagen wecken wenig Vertrauen, auch wenn das schweizerische Institut für Schnee- und Lawinenforschung letzten Sommer unserem Malbun Schneesicherheit bis ins Jahre 2050 in Aussicht stellt.
Fakt ist, nur Eingeweihte wissen heute schon, wohin sich die Zukunft von Malbun und Steg tatsächlich bewegen soll. Aber was wissen die denn tatsächlich? Die Freie Liste fordert hier Transparenz und Einflussnahme durch die Regierung. Nur sie hätte hier effizient eine öffentliche und offene Debatte auf Landesebene initiieren und leiten und so die Zukunft des Naherholungsgebietes Malbun/Steg finanziell, wirtschaftlich und ökologisch in nachhaltige Bahnen lenken können. Die Blockbildung im Landtag liess das nicht zu. Die Regierung wird dem Landtag nun bald einen Finanzbeschluss vorlegen. Nur für welches Konzept und für welche Massnahmen? Die Haltung der VU könnte sich am Ende als Bumerang erweisen.