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Unihockey: Nah dran und doch daneben

Im zweiten WM-Qualispiel in Lettland hat sich Liechtensteins Unihockey-Nationalmannschaft deutlich gesteigert. Zu viele einfache Fehler führten aber zur 4:8-Niederlage gegen die Niederlande.

Wird der Konjunktiv nach einem Spiel bemüht, ist es oft ein schlechtes Zeichen. Und trotzdem tauchte nach dem zweiten WM-Qualispiel Liechtensteins halt die Frage auf: Was wäre gewesen, wenn man den Start nicht verschlafen hätte? Oder zwei Gegentore in der letzten Minute des zweiten Drittels kassiert hätte? Oder im Schlussdrittel die eigenen Chancen besser genutzt hätte? Die Antworten bleiben offen, respektive hiess halt: 4:8 verloren gegen eine holländische Equipe, die zwar individuell besser aber trotzdem nicht unschlagbar war.

Die Umstellung vom Startspiel, wo die Liechtensteiner gegen die tschechische Weltklasse-Auswahl mehrheitlich in der Abwehr gefordert waren, zur Partie gegen die ebenfalls noch punktelose niederländische Equipe, gelang Liechtenstein nicht optimal. Die Holländer starteten besser, führten nach zehn Minuten nicht unverdient 3:0. Doch ein energischer Vorstoss von Remo Tischhauser zum 1:3 brachte Sicherheit ins Liechtensteiner Spiel. Fortan gelang es ihnen besser, das Spiel ausgeglichener zu gestalten. Belohnt wurden sie durch das 2:3 von Mario Neff, notabene dessen erstes Tor für die Nationalmannschaft.

Moral gezeigt
Nach der ersten Pause ging die Niederlande zwar mit 4:2 in Führung, doch hielt Liechtenstein weiter gut mit, verpasste es aber, zu verkürzen. Ein Dämpfer war das 5:2 – wiederum durch Hollands starke erste Linie erzielt – als die Liechtensteiner eigentlich zu einem hoffnungsvollen Angriff ansetzten. Noch schlimmer war die letzte Minute des Mitteldrittels, als kurzzeitig Chaos in der Abwehr herrschte.

Trotz des 2:7-Rückstandes fiel die Auswahl Liechtensteins nicht auseinander. Auch nach dem 2:8 – erneut durch Hollands erste Formation – blieb der Kampfgeist intakt. Mehr und mehr bissen sich die «Fürstensöhne» ins Spiel zurück – wurden auch belohnt. Wiederum Tischhauser (in Ueberzahl) und Verteidiger Robin Baracchi mit einem Weitschuss brachten die Spannung zurück ins Spiel. Doch frei nach dem Motto «erst hatten sie kein Glück, dann kam noch Pech dazu», liessen die Liechtensteiner mehrmals beste Chancen zu einem weiteren Torerfolg aus.

Heute steht gegen Spanien (9 Uhr) die nächste Chance an. Es gilt das Positive aus dem Spiel gegen die Niederlande mitzunehmen: Der Weg stimmt, der Kräftehaushalt ist trotz kleinem Kader in Ordnung und drei Unterzahlsituationen wurden schadlos überstanden. Im Gegenzug dazu die einige Powerplay-Situation ausgenützt.

Tischhauser, der als bester Spieler ausgezeichnet wurde, gab die Richtung vor: «Den Start nicht verschlafen, in der Abwehr gut stehen und mehr Tore schiessen» Dann muss hoffentlich der Konjunktiv nicht mehr bemüht werden. (lu)

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