Manfred Egender neuer Kurator der Bludenzer Galerie allerArt

Die Bludenzer Galerie allerArt, die 2018 ihr 30-Jahr-Jubiläum beging, hat mit dem Kunstschaffenden Manfred Egender einen neuen Kurator unter Vertrag genommen. Er folgt Andrea Fink nach, die sich nach drei Jahren Programmverantwortung neuen Aufgaben zuwendet. Wie Wolfgang Maurer, geschäftsführender Obmann des Vereins allerArt, betont, sei die Zusammenarbeit mit Fink überaus spannend und die von ihr organisierten Ausstellungen durchgängig interessant und von überregionalem Interesse gewesen.

Mit Manfred Egender kehre der Kunstverein nun wieder zum ursprünglichen Modell des Künstlerkuratorenprinzips zurück, so Maurer. Schon in der Vergangenheit zeichneten ja über viele Jahre hinweg Ingo Springenschmid und Alfred Graf für die inhaltliche Ausrichtung der Galerie verantwortlich. Auch im Bereich der „Bludenzer Tage zeitgemäßer Musik“ folge man diesem Konzept, so Maurer, denn mit Clara Iannotta sei hier eine italienische Komponistin als Intendantin tätig.

Standen bei Andrea Fink vor allem die Figur und die Stellung des Menschen in Politik und Gesellschaft im Vordergrund, so dominieren im ersten Verantwortungsjahr des 1954 in Schnepfau geborenen Künstlers Manfred Egender das „Material“ Farbe, die Geometrie, das Fiktive und Drucktechniken das Ausstellungsgeschehen. Und setzte Fink auf die Präsentation von Einzelpositionen, so stehen bei Egender thematische Gruppenausstellungen im Vordergrund.

Egender, der in den 1970er Jahren bei Oswald Oberhuber an der Universität für Angewandte Kunst in Wien studiert hat, bringt bereits mit der ersten von ihm kuratierten Ausstellung Künstler von internationalem Format nach Bludenz. Unter dem Titel „Gewicht Farbe“ zeigen David Reed (USA), Michael Toenges (D), Christoph Luger (A), Mark Miloff (USA), Fabian Marcaccio (ARG), Thom Merrick (USA) sowie Cédric Teisseire (F), was in der Malerei aktuell möglich ist. Minimalistisch dezenter Farbeinsatz konkurrenziert hier mit pastosem, massivem Farbmaterial und Physikalisches steht in Opposition zu Subtilität und Immaterialität. Die Ausstellung „Gewicht Farbe“ dauert vom 10.1. bis zum 29.2.2020.

Die zweite Ausstellung in der Galerie allerArt im neuen Jahr, „90°“ (13.3. bis 25.4.2020), ist dem rechten Winkel als Gestaltungsprinzip gewidmet. Dieses konstruktive Darstellungsmittel ist weder verbraucht noch unzeitgemäß. Es bewährt sich im Umgang mit sämtlichen alltagsästhetischen Materialien bis hin zur künstlerischen Akrobatik und Raffinesse bei Bild und Objekt.


Nach der Präsentation der Kunstankäufe des Landes Vorarlberg im Jahre 2019 (8.5. bis 20.6.2020) setzt sich die dritte Ausstellung unter der Kuratorenschaft von Manfred Egender mit der „künstlerischen Methode der Narration als ein Akt des bildhalften Erzählens“ auseinander. „Autonarrativ“ ist gleichsam die Sommerausstellung und läuft von 26.6. bis 8.8.2020.

Mit einem Einblick in das aktuelle Schaffen von Willi Kopf, der eigens für die Galerie allerArt eine neue Werkserie schafft, ist im Herbst die einzige Personale des neuen Jahres angesagt. Den Abschluss findet das Ausstellungsjahr 2020 mit internationalen Beispielen von Drucktechniken. Gezeigt werden auffällige Reproduktionen international prominenter Vertreter der Druckgrafik.