Donnerstag, 12. Dezember 2019
19.00 bis 20.30 Uhr
Foyer Gemeindesaal Triesen
Referenten
Christian Frommelt, Direktor und Forschungsbeauftragter Politik am Liechtenstein-Institut
Fabian Frommelt, Forschungsbeauftragter Geschichte am Liechtenstein-Institut
Zum Vortrag
Jubiläen haben seit einigen Jahrzehnten Hochkonjunktur, in Liechtenstein wie im Ausland. Kaum ein staatspolitisch relevantes Ereignis, welches früher oder später nicht auch als Jubiläum gefeiert wird. Die Rede ist von „Jubiläumssucht“ und „Geschichtsvernutzung“. Aber welche Rolle spielen Jubiläen eigentlich – für die Gesellschaft, den Staat, die Geschichtswissenschaft? Die Spannweite ist gross: Es geht um das historische Aufarbeiten, Informieren und Aufklären, um die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls durch gemeinsames Erleben und Feiern, aber auch um die politische Instrumentalisierung von Geschichte für die Konstruktion nationaler Identität und für die Legitimierung staatlicher Herrschaft. Nicht zuletzt haben Jubiläen auch einen ökonomischen Aspekt.
Im Rahmen der Veranstaltung geben die Referenten Christian Frommelt und Fabian Frommelt zum Abschluss der 10-teiligen Vortragsreihe des Liechtenstein-Instituts einen Überblick über die verschiedenen Aktivitäten im liechtensteinischen Jubiläumsjahr 2019 und versuchen, diese mit früheren Feierlichkeiten zu vergleichen und den verschiedenen Dimensionen von Jubiläen zuzuordnen.
Zur Vortragsreihe
«Wir machen uns mit den Erfahrungen von gestern gemeinsam auf den Weg in die Zukunft». Dieser Leitgedanke zieht sich durch das offizielle Programm des Jubiläums «300 Jahre Fürstentum Liechtenstein». Die Verknüpfung des Gestern mit dem Heute und dem Morgen nimmt das Liechtenstein-Institut zum Anlass für eine vertiefte Reflexion über das Land und seine Menschen: In einer Serie von zehn Vorträgen werden verschiedene für Liechtenstein gesellschaftlich relevante Fragestellungen diskutiert, wobei Erfolge und Misserfolge, Kontinuitäten und Brüche, erfreuliche und problematische Entwicklungen der liechtensteinischen Geschichte und Gegenwart gleichermassen interessieren.
Die Vorträge decken ein breites Themenspektrum ab. Gemeinsames Motiv bildet die Auseinandersetzung mit der liechtensteinischen Identität. Anhand je eines konkreten Begriffspaares zeichnen die Referentinnen und Referenten ein differenziertes Bild Liechtensteins und seiner Geschichte. Sie betrachten die gegenwärtigen Verhältnisse als Teil der historischen Entwicklung und regen so eine aktive Debatte über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft an.