Boris Johnsons Rede als Premier
vor dem Parlament
Boris Johnson, der frisch ernannte Premierminister Grossbritanniens, ist bekannt als Hardliner in der EU-Frage. In seiner ersten Parlamentsrede als Regierungschef hat er die EU zu Neuverhandlungen aufgerufen.
Gleichzeitig stellte er Grossbritannien als ein «grossartiges Land» dar und versprach einen Brexit ohne Deal, sollte sich die EU nicht an den Tisch setzen.
«Wir versprechen dem Land eine grossartige Zukunft, indem es die Europäische Union verlässt. Unsere Mission ist es, Grossbritannien am 31. Oktober aus der EU zu führen und es zum grossartigsten Land auf der Erde zu machen», sagte Johnson vor dem Unterhaus. Im Jahre 2050 könne Grossbritannien die florierendste Wirtschaft Europas und das Zentrum eines neuen Netzwerkes an Handelsabkommen sein.
Brüssel gegen Neuverhandlungen
Brüssel lehnte postwendend Neuverhandlungen ab. Die Position der EU bleibe unverändert, sagte eine Sprecherin von EU-Kommissionspräsident Juncker. Das mit Vorgängerin May ausgehandelte Abkommen sei der «bestmögliche Deal», bekräftige Brüssel.
Gleichzeitig warnte die Kommission Großbritannien erneut davor, die EU ohne ein Abkommen zu verlassen. Die Folge wären erhebliche wirtschaftliche Einbußen, die Großbritannien stärker treffen würden als die EU. Das Machtspiel zwischen London und Brüssel hat begonnen. Die grosse Frage: Wer hält es in diesem Versteckspiel länger aus.