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Grosser Staatsempfang in Bern

S.D. Erbprinz Alois und der Schweizer Bundespräsident Ueli Maurer beim Staatsbesuch in Bern. Bild: Roland Korner

Am 3. April ist das Durchlauchte Erbprinzenpaar und eine hochrangige liechtensteinische Delegation in Bern vom Schweizerischen Bundesrat zum offiziellen Staatsbesuch empfangen worden. Der zweitägige Staatsbesuch ist eine Bekräftigung der engen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Liechtenstein und der Schweiz.  

Höhepunkte des Staatsempfangs waren der Empfang durch den Gesamtbundesrat und den Bundeskanzler mit militärischen Ehren auf dem Münsterplatz in Bern, die Reden von Bundespräsident Ueli Maurer und S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein im Rathaus Bern, das offizielle Arbeitsgespräch sowie am Abend das festliche Galadinner. 

In seiner Rede würdigte S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein die engen Verbindungen Liechtensteins mit der Schweiz in allen Lebensbereichen, welche sich auch in den persönlichen Erfahrungen der Liechtensteinerinnen und Liechtensteiner spiegeln. Der Erbprinz wies darauf hin, dass für das Fürstentum Liechtenstein das Jahr 2019 auch im Hinblick auf die Beziehungen zur Schweiz ein Jahr der grossen Jubiläen ist: Vor 100 Jahren hat Liechtenstein seine Gesandtschaft in Bern eröffnet, und seit 100 Jahren vertritt die Schweiz liechtensteinische Interessen im Ausland. Ebenfalls vor 100 Jahren starteten die Verhandlungen zum bis heute wohl wichtigsten bilateralen Vertrag zwischen Liechtenstein und der Schweiz, dem Zollvertrag. Heute gibt es über 100 Verträge zwischen Liechtenstein und der Schweiz.

Würdigung der bilateralen Beziehungen
Am offiziellen Arbeitsgespräch, an welchem von schweizerischer Seite nebst Bundespräsident Ueli Maurer auch Bundesrat Ignazio Cassis und Bundesrätin Karin Keller-Sutter teilnahmen, würdigten beide Seiten die ausgezeichneten und lebendigen bilateralen Beziehungen und tauschten sich hierbei unter anderem zu den Herausforderungen und Chancen der digitalisierten Wirtschaft und der Blockchain-Technologie aus. Nebst bilateralen Themen wurden auch die Europapolitik beider Staaten, die Herausforderungen durch Migration und durch internationale Entwicklungen betreffend Finanz- und Steuerpolitik sowie die Zusammenarbeit in internationalen Organisationen diskutiert. Beide Seiten würdigten die beispielhafte, sich auf gemeinsame Werte stützende Zusammenarbeit in internationalen Gremien, insbesondere der EFTA und in der UNO. Zur Europapolitik, in welcher die beiden Länder bekanntlich unterschiedliche Wege eingeschlagen haben, fand ein wertvoller Erfahrungsaustausch statt.

S.D. Erbprinz Alois und I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein wurden von einer hochrangigen liechtensteinischen Delegation begleitet, unter anderem Landtagspräsident Albert Frick, Regierungschef Adrian Hasler mit Gattin, Landtagsvizepräsidentin Gunilla Marxer-Kranz mit Gatte, Regierungschef-Stellvertreter Daniel Risch mit Gattin und Regierungsrätin Aurelia Frick mit Gatte.

Begonnen hat der Staatsempfang bereits am Vormittag mit der Begrüssung der liechtensteinischen Delegation durch Bundespräsident Ueli Maurer, Bundesrat Ignazio Cassis und Ständeratspräsident Jean-René Fournier am Bahnhof Sargans und der anschliessenden gemeinsamen Reise im Extrazug nach Bern. Während des offiziellen Arbeitsgesprächs besuchten I.K.H. Erbprinzessin Sophie von und zu Liechtenstein und die Partnerinnen und der Partner der liechtensteinischen Landtags- und Regierungsmitglieder das Haus der Religionen in Bern, ein einzigartiges Projekt, welches sich dem Dialog der Religionen und der Kulturen verschrieben hat.  

Am Abend des ersten Tages fand traditionsgemäss das Galadinner statt, zu dem als Zeichen des engen Austauschs zwischen den beiden Ländern zusätzlich zur offiziellen Delegation Gäste aus dem öffentlichen Leben, aus Wirtschaft, Kultur, Sozialem und Sport in Liechtenstein eingeladen waren.

Das Besuchsprogramm des zweiten Tages führte die Delegationen in die Westschweiz.

Drei offizielle Staatsbesuche
Der Staatsbesuch ist die höchste protokollarische Visite in der Schweiz. Er erfolgt auf Einladung des Bundesrates an ein ausländisches Staatsoberhaupt. 

Der Gesamtbundesrat und der Bundeskanzler empfangen den Staatsgast mit militärischen Ehren und den Nationalhymnen auf dem Bundesplatz in Bern; dies, da in der Schweiz der Bundespräsident nicht Staatsoberhaupt ist, sondern diese Funktion vom Gesamtbundesrat wahrgenommen wird.

Ebenfalls zum Programm eines Staatsbesuchs in der Schweiz gehören traditionell die Reden vor versammeltem Bundesrat, ein Arbeitsgespräch, ein Galadinner sowie als Rahmenprogramm am zweiten Tag ein Besuch in einem Landesteil der Schweiz. Der letzte Staatsbesuch Liechtensteins in der Schweiz fand im Jahre 1990 statt, damals besuchte Fürst Hans-Adam II. auf Einladung des Bundesrates die Schweiz. Fürst Franz Josef II.  hatte der Schweiz im Jahr 1970 einen Staatsbesuch abgestattet.

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