Bundestagspräsident Wolfgang
Schäuble hielt Festrede
Vaduz – Die liechtensteinische Botschaft in Berlin lud am Donnerstag, 11. April zu einem grossen Festakt „300 Jahre Fürstentum Liechtenstein“ in die Deutsche Parlamentarische Gesellschaft (DPG) gegenüber dem Reichstag ein. Das Jubiläum bot einen feierlichen Rahmen, um die Bedeutung Deutschlands als Partner Liechtensteins in Europa zu würdigen.
Liechtenstein war an dem Anlass, der unter der Schirmherrschaft der DPG-Präsidentin Michaela Noll stand, mit einer hochrangigen Delegation vertreten. Neben S.D.I.K.H. dem Erbprinzenpaar nahmen Regierungschef Adrian Hasler, Landtagspräsident Albert Frick und seine Stellvertreterin Gunilla Marxer-Kranz sowie zahlreiche Landtagsabgeordnete teil. Auch die liechtensteinische Wirtschaft war mit mehreren LIHK-Vorständen und dem Präsidenten des Bankenverbands vertreten.
Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble als Ehrengast
Ehrengast auf deutscher Seite war der amtierende Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble. In seiner vorherigen Funktion als Bundesfinanzminister hatte er den Wandel des Finanzplatzes Liechtenstein miterlebt und den Abschluss des deutsch-liechtensteinischen Doppelbesteuerungsabkommens begleitet. In seiner Festrede gratulierte Schäuble Liechtenstein zu 300 Jahren friedvoller Geschichte im Herzen Europas und würdigte die aktive Rolle, die das Land sowohl auf bilateraler als auch auf multilateraler Ebene spielt.
Die Präsidentin der Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft und Schirmherrin des Abends, Frau Michaela Noll, gratulierte ebenfalls zum Jubiläum und zeigte sich beeindruckt von den zahlreichen hochrangigen Gästen in ihrem Hause.
S.D. Erbprinz Alois von und zu Liechtenstein unterstrich in seiner Rede den Stellenwert guter nachbarschaftlicher Beziehungen, benannte die Faktoren für die erfolgreiche Entwicklung Liechtensteins über die Jahrhunderte hinweg sowie die anstehenden Herausforderungen für das Land. Er würdigte in dem Zusammenhang vor allem den Unternehmergeist der Liechtensteiner und nutzte die Gelegenheit, um die anwesenden Wirtschaftsvertreter und ihre Unternehmen vorzustellen.
Botschafterin Frommelt unterstrich die Bedeutung der
bilateralen Beziehungen
Botschafterin Isabel Frommelt-Gottschald erläuterte den Gästen die historischen Hintergründe des 300-Jahr-Jubiläums und skizzierte die Eckpfeiler der heutigen liechtensteinischen Aussenpolitik. Auch sie unterstrich die Bedeutung der bilateralen Beziehungen zwischen Berlin und Vaduz und stellte sie darüber hinaus in den Kontext der multilateralen Kooperation auf europäischer und internationaler Ebene. Die Botschafterin nannte den so genannten Syrien-Mechanismus der UNO für die Ahndung der schwersten Verbrechen und die Liechtenstein-Initiative zur Bekämpfung von moderner Sklaverei und Menschenhandel mittels Überprüfung internationaler Geldströme als zwei Beispiele für das gezielte Engagement Liechtensteins.
Gauck und ein Dutzend
Bundestagsabgeordneter unter den Gästen
Mehrere Bundesministerien waren auf der Ebene ihrer Staatssekretäre und Staatssekretärinnen vertreten. Daneben nahmen rund ein Dutzend deutscher Bundestagsabgeordneter, eine Delegation der deutsch-schweizerischen Parlamentariergruppe sowie der ehemalige Bundespräsident Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt an dem Festakt teil. Auch Mitglieder der Familien von Preussen und von Hohenzollern zählten zu den Gästen.
Die Räumlichkeiten der geschichtsträchtigen Deutschen Parlamentarischen Gesellschaft und die musikalische Umrahmung durch die liechtensteinische Sopranistin Sarah Längle und das „Kammerensemble Classic“ der Deutschen Oper Berlin verliehen dem Festakt ganz besonderen Glanz und Atmosphäre.