Patrick Kaufmann ist als freischaffender Künstler international aktiv. Er lebt und arbeitet in Murg/ St. Gallen und in Berlin.
Stark in Zusammenhang mit seiner Kunst verwendet Patrick Kaufmann den Begriff der Spiritualität.Der österreichische Philosoph Konrad Paul Liessmann grenzte Spiritualität ein: Für ihn ist Spiritualität kein persönlicher Gott mehr, keine Konfession, keine Glaubensgemeinschaft, keine Kirche, keine damit verbundene sittliche Weltordnung -aber das Gefühl einer Allheit und Allverbundenheit, emotionale Übereinstimmung mit dem Weltganzen, das Absolute als Chiffre für die Liebe.“
Patrick Kaufmann nennt sein Malen „praktische Philosophie“. Er sagt von sich „Solange ich male, bin ich ein Philosoph (…) Wenn ich male, bin ich vollkommen bei mir, in meiner Herzfrequenz. Ich male, also ich bin; Körper und Seele sind im Einklang (…) Wir alle sind Teil eines Teils eines Teils … alles gehört zu einem lebendigen vielfältigen Organismus.Alles ist in Schwingung und Stillstand gibt es nicht.“ Die abstrakten Farbsymphonien entwickeln einen Sog. Es zieht einen in die Bilder hinein. Sie scheinen sich bei längerer Betrachtung zu bewegen. Als würde zu Höhe, Breite und Tiefe noch die Bewegung –und damit die 4. Dimension der Zeit hinzukommen.
Aber nicht das Bild bewegt sich, Sie selbst sind die Bewegung. Ihr Gehirn konstruiert diese Illusion, weil Sie für einen kurzen Moment mit dem Bild eins geworden sind. Sie sind dann nicht mehr Betrachter, sondern Teil des Kunstwerks geworden. Etwas, was die Abbildung in einem Katalog nicht erlaubt. Wenn Sie es erleben wollen,dann müssen Sie direkt vor dem Kunstwerk stehen und dessen Aura erfahren, begreifen.
Der Künstler betont immer wieder den ästhetischen Aspekt seiner Arbeiten. Es geht ihm aber nicht darum, einfach „schöne“, wohl gefällige Objekte und Bilder zu schaffen. Ästhetik kommt vom griechischen Aisthesis und bedeutet „Wahrnehmung“, „Empfindung“. Welche Empfindungen lösen die Werke aus? Wie verändern sie Ihre Wahrnehmung? Paul Klee sagte einmal: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“
Andrea Kühbacher -Schlapp