Tina Weirather steigt mit zwei grossen Zielen in die neue Saison. Die 29-jährige Planknerin greift im Februar bei den Weltmeisterschaften im schwedischen Åre nach Gold, zudem peilt sie den Hattrick im Super-G-Weltcup an. Auf die Sparte Riesenslalom wird sie wohl mehr oder weniger verzichten.
Text: Christoph Kindle
Die letzten beiden Saisons waren für Tina Weirather äusserst erfolgreich. Im Februar 2017 holte sie in St. Moritz WM-Silber im Super-G und gewann in dieser Disziplin auch die kleine Kristallkugel. Ein Jahr später kam dann auch die erste Olympia-Medaille in ihrer Karriere dazu, nämlich Bronze in Pyeongchang (Super-G). Im Übrigen konnte die Liechtensteinerin ihren Titel als Super-G-Weltcupsiegerin bravourös verteidigen.
Letzter Schliff in Copper Mountain
Der Auftakt in die neue Saison ist Tina Weirather nicht so gelungen, wie sie erhofft hatte. Beim Riesenslalom in Sölden musste sich die Planknerin mit Rang 27 begnügen. Die Enttäuschung hielt sich aber in Grenzen, Tina hatte in der Vorbereitung den Fokus vor allem auf die Speed-Disziplinen gelegt. Aktuell befindet sich die Head-Fahrerin in Copper Mountain / Colorado. Dort holt sie sich den letzten Schliff für die Ende Monat in Lake Louise beginnende Speed-Saison. «Ich freue mich enorm auf diese Rennen, und in Copper können wir uns ideal darauf vorbereiten. Die Basis wurde in den letzten Monaten gelegt, jetzt stehen die Detailarbeiten auf dem Programm, und das macht mir am meisten Spass.» Tina will perfekt vorbereitet nach Lake Louise reisen, dort stehen vom 30. November bis 2. Dezember zwei Abfahrten und ein Super-G auf dem Programm. Und die Erinnerungen an die kanadische Skistation sind sehr gut: Dort stand die Liechtensteinerin schon achtmal auf dem Podium …
Riesenslalom nur noch nach Bedarf
Das nächste Weltcuprennen startet schon am 24. November mit dem Riesenslalom in Killington/USA, aber ohne Tina Weirather. Diese Disziplin spielt bei der Speed-Spezialistin nur noch eine untergeordnete Rolle. «Es ist nicht auszuschliessen, dass ich in dieser Saison noch den einen oder anderen Riesenslalom bestreiten werde, aber grundsätzlich konzentriere ich mich voll und ganz auf Abfahrt und Super-G. Killington lasse ich sicher aus, das passt nicht in die Vorbereitungen auf die Rennen in Lake Louise.» Früher einmal war der Riesenslalom sogar die Lieblingsdisziplin der Planknerin, am 22. Dezember 2013 gewann sie in Val d’Isère einen Weltcup-Riesenslalom. Dazu kommen weitere fünf Podestplätze und ein 4. Rang bei der WM 2015 in Beaver Creek.
Mit hohen Zielen in die Saison
Wenn man Tina Weirather auf die Ziele in diesem Winter anspricht, dann nimmt sie kein Blatt vor den Mund: «Ich will WM-Gold, und ich möchte ein weiteres Mal die kleine Kristallkugel im Super-G gewinnen. Ich weiss, dass das extrem hohe Ziele sind, aber sie sollen auch hoch sein. Ich stehe dazu und bin auch bereit, alles dafür zu tun, diese Ziele zu erreichen.» Die Weltmeisterschaften im schwedischen Åre finden vom 5. bis 17. Februar statt. Und gleich am ersten Tag steht Tinas Paradedisziplin, nämlich der Super-G, auf dem Programm. Sollte die amtierende Vizeweltmeisterin in dieser Disziplin ihren Traum vom Gold verwirklichen können, dann würde sie natürlich mit enormem Selbstvertrauen in die Abfahrt vom 10. Februar steigen. Auch in der schnellsten Disziplin rechnet sich die LSV-Athletin generell gute Chancen in diesem Winter aus. Zuletzt konnte sie in der Abfahrt nur selten die Ergebnisse abliefern, welche aufgrund des vorhandenen Potenzials möglich wären.
Lieblingsstrecken zu Beginn der Saison
Wie schon erwähnt, finden die ersten Speed-Rennen vom 30. November bis am 2. Dezember in Lake Louise statt, gefolgt von einem Super-G am 8. Dezember in St. Moritz. Nicht nur die Piste in Lake Louise, sondern auch jene des WM-Orts von 2017 zählt für die Liechtensteinerin zu den absoluten Lieblingsstrecken. Dies nicht nur wegen der WM-Silbermedaille, sondern auch aufgrund der Weltcupsiege 2013 und 2016.