Georges Lüchinger ist nicht mehr bei BMC

Der Ruggeller Georges Lüchinger ist seit vielen Jahren an vorderster Front im Management von BMC tätig gewesen. Seine Stimme hört man auch bei der Tour de Suisse und beim HCD als Speaker.

 

Das BMC-Team ist komplett
durchgeschüttelt worden

 

Das BMC Team gehört in wenigen Monaten der Vergangenheit an. An seine Stelle tritt nun der polnische Schuhunternehmer und Multimillionär Dariusz Milek, Eigentümer des Radteams CCC, als der grosse Geldgeber für das BMC-Nachfolgeteam. Das Team BMC wurde bis heute in der Schweiz finanziert. Das ist aber allen Radsportfreunden mehr oder weniger bekannt.

Weniger bekannt ist bei uns, dass der in Ruggell wohnhaft Schweizer Georges Lüchinger,jahrelang im Radrennzirkus und bei BMC erfolgreich im Kommunikationsbereich tätig, seine Kündigung eingereicht hat. Es sei eine zwischenmenschliche Sache. Mit dem Tod von Andy Rihs sind dessen Werte verloren gegangen, sagte Lüchinger unlängst gegenüber dem Tagesanzeiger.

Zurück zum BMC-Nachfolgeprojekt. Der Pole wurde mit seinem gleichnamigen Schuhunternehmen zum Multimillionär. Milek steigt als Hauptsponsor ein, Ochowicz, der Inhaber der Worldtour-­Lizenz, behält die Fäden in der Hand. Fast alle: Auch er – wie immer ganz in Schwarz gekleidet – muss schmunzeln, als er verkündete, sein Team werde künftig in Orange auftreten.

Kein Geld mehr, keine Begeisterung mehr

General-Manager Ocowicz aus den USA konnte nur ein paar seiner Weltklassefahrer für das neue Konzept und CCC begeistern. Die meisten haben gekündigt und sind in andere Teams gewechselt. Geblieben sind der Olympiasieger Greg Van Avermaet als Kapitän, um den ein Team aufgebaut wird, das allerdings zu einem Mittelfeldteam geschrumpft ist. Neben Van Avermaet bleibt auch sein Leutnant, der Schweizer Schär,  und der junge Belgier Nathan Van Hooydonck. Gegangen sind Fahrer wie Richie Porte, Rohan Dennis, der schweizerisch/liechtensteinische Doppelbürger Stefan Küng, Dylan Teuns und weitere Profis aus der einst starken BMC-Truppe. Durch die Auflösung von BMC sind auch die Klassementsfahrer wie Porte, Teuns  und andere verschwunden. Man konzentriert sich nicht mehr auf die ganz grossen Rundfahrten wie Tour de France, Giro, Vuelta, sondern nur noch auf Eintagesrennen oder einwöchige Rundfahrten. Vorläufig zumindest.

Andy Rihs Tod hat Niedergang beschleunigt

Der Knackpunkt, der zur kompletten Auflösung und Durchschüttelung des BMC-Teams geführt hat, ist der Tod des Schweizer Millionärs und Sportmäzens Andy Rihs. Sein Tod hat den Niedergang von BMC noch beschleunigt. Mit dem Sponsorenwechsel verschwindet auch der Schweizer Hintergrund aus der Equipe, schreibt der Tagesanzeiger. Der Grenchener Radhersteller BMC verlässt ebenso das Team, er wird künftig das afrikanische Team Dimension Data ausrüsten. Vor allem aber verschwinden die letzten Spuren des verstorbenen Miteigentümers Andy Rihs, heisst es. Das mag auch ein Mitgrund für die Kündigung von Georges Lüchinger gewesen sein, wie er sich früher dazu schon mal geäussert hat.