Die Appenzeller Zeitung wird heute 190 Jahre alt

Redaktionsteam der Appenzeller Zeitung. Vorne: Astrid Zysset, Roger Fuchs (Leiter), Monika Egli, Salome Bartolomeoli (Praktikantin), Jesko Calderera (Stv. Leiter), Miranda Diggelmann (Volontärin), Karin Erni. Hinten: Bruno Eisenhut, Alessia Pagani, Mea McGhee, Martin Schneider (Sommeraushilfe). Bild: Ralph Ribi

 

Der Chefredaktor der Appenzeller Zeitung, Roger Fuchs, schreibt im Geleitwort zur Jubiläumsausgabe der Appenzeller Zeitung, dass Zeitungen tot zu schreiben, falsch sei. Sie wird diese auch in Zukunft geben.

Seit der ersten Ausgabe, welche am 5. Juli 1828 in einer Auflage von einigen Hundert Exemplaren wöchentlich einmal erschien, ist eine stattliche Tageszeitung entstanden, die heute eine Auflage von 10 826 Ex. und in der Grossauflage jeden Donnerstag eine Auflage von 18 133 Ex. vorweisen kann. Heute ist die Appenzeller Zeitung das auflagestärkste Produkt im Appenzellerland.

Die Appenzeller Zeitung wird heute in beiden Appenzell verbreitet und hat den technischen Wandel der Zeitungen während dieser vielen Jahrzehnte miterlebt. Die Appenzeller Zeitung wird – wie alle anderen Blätter auch – zur 200Jahrfeier in zehn Jahren wiederum anders ausschauen als heute.

Digital und Print: Der Tanz zwischen zwei Welten 

Roger Fuchs schreibt in seiner heutigen Ausgabe Interessantes, das wir durchaus teilen können: «Der technologische Fortschritt ist enorm. Und dieser verändert auch das Nutzerverhalten, ob wir wollen oder nicht. Folglich kommen Blätter unter Zugzwang, so man eine Chance auf Zukunft haben will. Doch auch eine digitale Zeitung ist eine Zeitung. Die grosse aktuelle Herausforderung ist es, sich von den klassischen Vorstellungen zu lösen.

Zweifelsfrei tangiert dieser Loslösungsprozess von Bisherigem auch den journalistischen Alltag. Reine Versammlungsberichte verlieren an Reiz. Mit solchen verkauft sich keine einzige Zeitung mehr. Die Menschen wollen stattdessen unterhalten werden, sie wollen Neuigkeiten, Geschichten hinter den Geschichten, Hintergründiges, Analysen, die ihnen nicht schon via Facebook oder Instagram begegnet sind. Für die Redaktion bedeutet dies Herausforderung und Lernprozess zugleich. Hinzu kommt eine Online-Entwicklung, die dem Erzählen und Aufbereiten von Geschichten neue Möglichkeiten bietet. Auf einmal ist der schreibende Journalist sogar Filmregisseur. Das ist heute Realität, auch wenn sich zugegebenermassen keinesfalls alle Redaktorinnen und Redaktoren gleich leicht tun mit dieser Zeiterscheinung.