Zur 61. Delegiertenversammlung des Liechtensteinischen Krankenkassenverbandes
Der Anstieg der OKP-Kosten 2017 ist im Gegensatz zum 10-Jahresdurchschnitt {rund +5%} unterdurchschnittlich {+0.8%} ausgefallen. Trotzdem geht die Kostenentwicklung im Gesundheitswesen ungebremst weiter. Steigen die Kosten in den nächsten 20 Jahren gleich schnell wie in den vergangenen, ist unser System nicht mehr finanzierbar.
Mit der KVG-Reform wurden zwar wichtige Schritte gesetzt, man darf sich aber nicht auf dem Erreichten ausruhen, betonte Dr. Donat P. Marxer, Präsident des LKV zum Start der 61. Delegiertenversammlung in Schaan am anfangs Juni 2018. Vor allem die alternde Gesellschaft, die damit verbundenen Pflegekosten und der Bedarf an Pflegekräften werden eine grosse Herausforderung für unser System werden.
Weitere Umsetzung der KVG-Reform
Hinter den Krankenversicherern liegt ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr 2017. Die KVG- Reform musste im Bereich der OKP-Verträge mit den Ärzten noch vollzogen werden. So galt es zum Beispiel in Zusammenarbeit mit der Liechtensteinischen Ärztekammer eine Bedarfsplanung zu erstellen, was im Herbst 2017 geglückt ist. Anschliessend wurden mit den Ärztinnen und Ärzten die neuen OKP-Verträge abgeschlossen.
Gesundheitssystem bezahlbar erhalten
Auch im vergangenen Jahr hat der LKV zahlreiche Tarifvertragsverhandlungen geführt. Dabei konnten wiederum in einigen Bereichen die Tarife an die im angrenzenden Ausland angepasst werden. Auch im vergangenen und laufenden Jahr wurden in verschiedenen Bereichen weitere Verbesserungen bei Tarifen und Qualitätssicherungsverträgen erreicht. «Die Krankenversicherer können dadurch den Prämienzahlerinnen und Prämienzahlern günstige und faire Prämien anbieten.», betonte Thomas A. Hasler, der Geschäftsführer des Liechtensteinischen Krankenkassenverbands. Generell haben die vom LKV mit den Leistungserbringern abgeschlossenen Verträge zum Ziel, die medizinische Versorgungsqualität auf hohem Niveau und zu finanzierbaren Preisen sicherzustellen. Qualitätssicherung und Finanzierbarkeit sind die wichtigsten Zielgrössen der im LKV zusammengeschlossenen Krankenversicherer.
Pino Puopolo erneut in den Vorstand gewählt
Pino Puopolo, Geschäftsleiter der FKB, ist schon seit 2004 Mitglied im Vorstand des LKV. Nun war er anlässlich der diesjährigen Delegiertenversammlung für eine weitere Mandatsperiode zu bestätigen. Der Präsident Donat P. Marxer würdigte die Verdienste und den engagierten Einsatz Puopolos für die Anliegen der Versicherten in den letzten Jahren. Die Delegierten wählten Pino Pupoolo einstimmig für eine weitere Mandatsperiode.
Grosse Herausforderungen stehen an
Im Jahr 2017 wurden nach den Landtagswahlen bei allen Fraktionen im Liechtensteinischen Landtag weiteren Schritte für die langfristige Finanzierbarkeit des FL-Gesundheitswesens skizziert. Dazu gehören die Steuerung der Menge der verordneten Leistungen (die im Moment stärker wächst als die Bevölkerung}, die Preisgestaltung im Bereich Medikamente, die Vereinheitlichung der Spitalfinanzierung für alle Spitäler, die Spitalplanung, die langfristige Sicherung der Finanzierung des Zusatzversicherungsbereichs sowie die dringende und wichtige Frage der zukünftigen Pflegefinanzierung. Diese gilt es im 2018 anzupacken.
Enge Kooperation mit Behörden und Leistungserbringerverbänden
Mit dem Ministerium für Gesellschaft und den nachgeordneten Stellen der Verwaltung pflegt der LKV eine enge Zusammenarbeit zum Wohle der Versicherten, wofür der Gesundheitsminister als Gast der Delegiertenversammlung seinen herzlichsten Dank aussprach. Auch mit den Leistungserbringerverbänden habe man grösstenteils eine sehr gute Zusammenarbeit betonte Geschäftsführer Thomas A. Hasler, auch wenn es in Sachfragen naturgemäss unterschiedliche Meinungen gäbe. «Der konstruktive Dialog mit den Leistungserbringerverbänden ist und bleibt der Schlüssel zu einem finanzierbaren Gesundheitswesen. An erster Stelle steht für die Krankenversicherer aber das Interesse des Patienten – gute Versorgung zu fairen Preisen», zeigte sich LKV-Präsident Donat P. Marxer bei seinem Schlusswort überzeugt.
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