Regierungsrätin Gantenbein vertrat Liechtenstein an der Ministerkonferenz des Europäischen Hochschulraumes
Vaduz – Regierungsrätin Dominique Gantenbein vertrat Liechtenstein vom 24. bis 25. Mai 2018 in Paris an der Ministerkonferenz des Europäischen Hochschulraumes.
Liechtenstein ist Gründungsmitglied der Bologna Deklaration von 1999. Ziel des Europäischen Hochschulraumes, dem mittlerweile 48 Staaten von Island bis zum Kaukasus angehören, ist die Förderung der studentischen Mobilität. Um dies zu erreichen, wurden gleiche Studienstrukturen (Bachelor, Master und Doktorat) und ein einheitliches Bemessungssystem für Studienleistungen eingeführt. Das einheitliche Bemessungssystem ist heute als ECTS (European Credit Transfer System) bekannt. Überdies regelt Bologna auch die Qualitätssicherung der Hochschulen. In Liechtenstein sind die Bologna-Leitlinien im Hochschulgesetz verwirklicht. Der Europäische Hochschulraum basiert auf Freiwilligkeit und Integration.
Weiterentwicklung des Europäischen Hochschulraumes
Die Konferenz in Paris fand 20 Jahre nach der Sorbonne-Erklärung vom 25. Mai 1998 statt, in welcher der Wille zu einer gemeinsamen europäischen Hochschulpolitik und der Schaffung eines gemeinsamen Hochschulraums festgehalten wurden. Der Europäische Hochschulraum hat nicht nur die studentische Mobilität erhöht, sondern auch die Vergleichbarkeit und Transparenz sowie die Qualität und Attraktivität der Hochschulinstitutionen verbessert. Im Zentrum der Konferenz stand die Weiterentwicklung des Europäischen Hochschulraumes. Die Minister haben die Wichtigkeit unterstrichen, transparente Prozesse zur gegenseitigen Anerkennung von Qualifikationen, Vorbildung und Studienzeit, unterstützt von interoperablen digitalen Systemen, einzuführen. Zudem gaben die politischen Entscheidungsträger ein Bekenntnis zur Digitalisierung der Diplomzusätze, zum Pilotprojekt für einen Europäischen Studentenausweis, zur gemeinsamen Entwicklung von Initiativen zur Förderung von innovativen Lern- und Lehrmethoden sowie zu interdisziplinären Programmen und zur Kombination von akademischem und praxisorientiertem Lernen ab.
Regierungsrätin Gantenbein: «Für uns von grosser Bedeutung»
„Für uns als Kleinstaat ist die studentische Mobilität, damit wir im Ausland studieren können und umgekehrt, sowie die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen von grosser Bedeutung“, ist Bildungsministerin Dominique Gantenbein von dieser integrativen Entwicklung überzeugt. Entscheidend für die Zusammenarbeit ist gegenseitiges Vertrauen, welches einen hohen Qualitätsstandard in allen teilnehmenden Ländern voraussetzt, wie dies in Paris mehrfach betont wurde. Die Mitgestaltung und Anwendung der internationalen Standards ist somit auch für die Reputation zentral. Regierungsrätin Gantenbein nutzte die Konferenz auch zu bilateralen Gesprächen mit dem luxemburgischen Bildungsminister, Marc Hansen, mit dem Bildungsminister aus Andorra, Eric Jover Comas sowie mit dem Schweizer Staatssekretär für Bildung, Forschung und Innovation, Mauro Dell’Ambrogio.
Spontanes Treffen mit Schülerinnen und
Schülern der Oberschule Eschen
Zufälligerweise machten Schülerinnen und Schüler der Oberschule Eschen zur gleichen Zeit einen Sprachaufenthalt in Paris. Sie lernen, im Rahmen eines Wahlfachangebotes, seit vier Jahren freiwillig Französisch. Sprachliche Bildung bildet bei allen Schulstufen die Basis für die Mobilität im beruflichen und privaten Leben und ist somit von zentraler Bedeutsamkeit für die Zukunft unserer Jugend.
Sprachaufenthalte bieten die Möglichkeit, das Gelernte im Alltag anzuwenden und kulturelle Werte zu entdecken. Nachdem Regierungsrätin Gantenbein von der Schulleiterin Carolin Meier von der Exkursion erfuhr, wurde kurzerhand ein Treffen vereinbart. Die Jugendlichen sowie die Lehrer und Begleitpersonen freuten sich sehr über das Treffen mit der Bildungsministerin. (Johann Wucherer)