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Europäischer Tag der Sprachen

Lebenslanges Sprachenlernen in und
ausserhalb der Schule ist wichtig

 

Vaduz  – Am 26. September findet jeweils der Europäische Tag der Sprachen statt. Dieser wurde 2001 vom Europarat im Jahr der Sprachen initiiert und erfreut sich seither in Schulen und Bildungsinstitutionen vieler Länder grosser Beliebtheit. Das Ziel des Tages ist die sprachliche Vielfalt und das lebenslange Sprachenlernen zu fördern.

Die Schulen nutzen diesen Tag, um den Schülerinnen und Schüler das Thema „Sprachen und Kulturen“ näher zu bringen und veranstalten zum Teil sehr spannende Aktivitäten. So findet beispielsweise am Freiwilligen 10. Schuljahr jeweils ein Sprachen-Degustationstag statt. An diesem Tag haben Schülerinnen, Schüler und auch Lehrpersonen die Möglichkeit, Japanisch, Chinesisch, Russisch, Arabisch, Zulu, oder auch das Rätoromanische zu lernen. Daneben werden auch Workshops zu nichtverbalen Sprachmitteln angeboten wie die Gebärdensprache, die Blindenschrift, Trommeln und Tanz.

Der Tag der Sprachen soll der Öffentlichkeit die Bedeutung des Sprachenlernens bewusst machen und die Mehrsprachigkeit sowie das interkulturelles Verständnis fördern. Er soll auf die sprachliche und kulturelle Vielfalt Europas aufmerksam machen, die es zu erhalten und zu pflegen gilt.

Lebenslanges Sprachenlernen in und ausserhalb der Schule ist wichtig und jeder hat ein Recht, Sprachen zu erwerben. Dies ist eine zentrale Botschaft des Europäischen Tages der Sprachen. Sprache ist zudem ein wichtiges Mittel zur Erreichung der zentralen Grundwerte des Europarats, welche heute angesichts des aktuellen Geschehens wieder zunehmend an Bedeutung gewinnen: Völkerverständigung und sozialer Zusammenhalt.

Die Förderung des Sprachenlernens ist der Liechtensteinischen Regierung seit jeher ein grosses Anliegen. So war Liechtenstein neben sieben weiteren Staaten Gründungsmitglied des Europäischen Fremdsprachenzentrums in Graz. Das Europäische Fremdsprachenzentrum (EFSZ) wurde 1994 in Graz im Rahmen eines erweiterten Teilabkommens des Europarates eingerichtet. Seine Aufgabe ist es, exzellenten und innovativen Sprachenunterricht zu fördern und die Mitgliedsstaaten darin zu unterstützen, wirksame Massnahmen zur Verbesserung der Sprachenbildung umzusetzen.

 

Weitere Informationen zum Europäischen

Tag der Sprachen

 

 Wussten Sie schon?

– Es gibt zwischen 6000 und 7000 Sprachen auf der Welt, die von Milliarden

Menschen in 189 unabhängigen Staaten gesprochen

werden.

– Es gibt etwa 225 indigene Sprachen in Europa – rund 3 % aller

Sprachen weltweit. Die meisten Sprachen werden in Asien und

Afrika gesprochen.

– Mindestens die Hälfte der Weltbevölkerung ist bilingual oder

plurilingual, d. h. diese Menschen sprechen zwei oder mehr

Sprachen.

– Viele Sprachen haben 50.000 Wörter oder mehr, aber der Einzelne

kennt und nutzt nur einen Bruchteil des gesamten Wortschatzes:

In Alltagsgesprächen werden immer nur einige hundert Wörter

verwendet.

– Sprachen sind stets miteinander in Kontakt und wirken

aufeinander in vielfältiger Weise: Das Englische hat in der

Vergangenheit Wörter und Wendungen aus vielen anderen Sprachen

übernommen; die europäischen Sprachen übernehmen heute viele

Wörter aus dem Englischen.

– Im ersten Lebensjahr äußern Kleinkinder eine Vielzahl

vokalischer Laute. Etwa im Alter von einem Jahr sprechen sie die

ersten verständlichen Wörter. Im Alter von drei Jahren bilden

sie komplexe Sätze, und mit fünf Jahren kennt ein Kind mehrere

tausend Wörter.

– Die Muttersprache ist gewöhnlich die Sprache, die man am besten

kann und am meisten nutzt. Es gibt aber auch Menschen, die zwei

Sprachen gleich gut sprechen. Die meisten zweisprachigen

Menschen sprechen allerdings eine ihrer beiden Sprachen besser

als die andere.

– Zweisprachigkeit hat viele Vorzüge: Sie erleichtert das Erlernen

weiterer Sprachen, schärft das Denkvermögen und fördert Kontakte

mit anderen Menschen und ihren Kulturen.

– Zwei- und Mehrsprachigkeit verschafft auch wirtschaftliche

Vorteile: Wer mehrere Sprachen spricht, findet leichter Arbeit,

und multilinguale Unternehmen haben einen Wettbewerbsvorteil

gegenüber monolingualen Betrieben.

-Die meisten europäischen Sprachen verwenden das lateinische

Alphabet. In einigen slawischen Sprachen wird das kyrillische

Alphabet benutzt. Griechisch, Armenisch, Georgisch und Jiddisch

haben jeweils ein eigenes Alphabet.

– In den meisten Ländern Europas gibt es eine Reihe von Regional-

oder Minderheitensprachen, von denen einige auch Amtssprachen

sind. (Eva-Maria Schädler).

 

 

 

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