Der Belgier ist über die Jury angefressen
Das, was die Jury der TdF (neben anderen Fehlern) leistete, gipfelte in der Entscheidung, den Belgier Thomas De Gent, der 1047 km in Fluchtgruppen vor dem Peloton verbracht hat, nicht zum kämpferischsten Fahrer zu wählen. Diese imposante Zahl von fast einem Drittel der gesamten Tourstrecke 2017 reichte De Gent nicht zum kämpferischsten Fahrer der Rundfahrt gewählt zu werden.
Die Jury, bestehend aus den Ex-Profis Laurent Jalabert und Greg LeMond, der TV-Kommentatorin Marion Rousse, Renndirektor Thierry Gouvenou und den Journalisten Jean Montois (AFP) und Alexandre Roos (L’Equipe), sprach sich nämlich für den Franzosen Warren Barguil (Sunweb) aus – wenn auch nur mit einer knappen Mehrheit von 4:3 Stimmen.
„Die Stimme der Zuschauer ist für mich mehr wert als die der sechs Jurymitglieder“, twitterte De Gendt nach der Entscheidung. Mehr als 10.000 Menschen hatten für den letztjährigen Etappensieger am Mont Ventoux gestimmt – damit lag er in der Gunst der Zuschauer deutlich vor Barguil, der heute in Paris mit der Roten Rückennummer ausgezeichnet wird. Zudem wird der „Super Combatif“ noch mit 20.000 Euro belohnt – die allerdings traditionell in die Mannschaftskasse wandern.
Insgesamt bemängelte De Gendt die Zusammensetzung der Jury. „Die Tatsache, dass fünf Franzosen in der Jury sitzen, hat natürlich eine Rolle gespielt. Mit fünf Belgiern wäre die Wahl sicher anders ausgegangen. Das zeigt, dass die Zusammensetzung nicht richtig ist. Es sollte eine internationale Jury sein. Ich bin zu enttäuscht, um jetzt tiefer in das Thema einzutauchen. Am liebsten würde ich direkt nach Hause fahren“, wird De Gendt in der Pressemitteilung des Teams zitiert.