Liechtenstein ist ein höchst attraktiver Finanzplatz
Die FMA Liechtenstein hat heute die aktualisierte Fassung der Publikation „Finanzmarkt Liechtenstein“ veröffentlicht. Die FMA präsentiert damit Zahlen und Fakten zu den einzelnen Sektoren des Finanzplatzes.
Die verwalteten Kundenvermögen der Banken in Liechtenstein inklusive ausländischer Gruppengesellschaften beliefen sich Ende 2016 auf CHF 234,8 Mrd. (Vorjahr: CHF 209,5 Mrd.) und haben damit einen neuen Höchststand erreicht. Davon verwalteten die Banken in Liechtenstein CHF 136,8 Mrd. (Vorjahr: CHF 130,5 Mrd.). Der Netto-Neugeldzufluss der liechtensteinischen Banken inklusive ausländischer Gruppengesellschaften betrug rund CHF 20,3 Mrd. (Vorjahr: CHF 8,5 Mrd.). Davon entfiel auf die Banken in Liechtenstein ein Netto-Neugeldzufluss von CHF 3,0 Mrd. (Vorjahr CHF 3,1 Mrd.). Zwischen den einzelnen Banken sind bezüglich des Neugeldzuflusses grössere Unterschiede zu verzeichnen. Neben dem Neugeldzufluss trugen auch die positiven Marktentwicklungen zum Wachstum der verwalteten Vermögen bei. Die Erträge der Banken gemessen am Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit beliefen sich im Jahr 2016 auf CHF 474,1 Mio. und fielen damit markant höher aus als im Vorjahr mit CHF 390,3 Mio. Die Kernkapitalquote (Tier 1 Ratio) über alle Banken betrug Ende 2016 21,6% (Vorjahr: 21,3%). Dies ist eine im internationalen Vergleich überdurchschnittliche Eigenmittelunterlegung.
Steigerung im Bereich der Vermögensverwaltungen
Die Vermögensverwaltungsgesellschaften vermochten das verwaltete Kundenvermögen um 5,5% auf CHF 35,1 Mrd. per Ende 2016 zu steigern. CHF 20,37 Mrd. waren bei liechtensteinischen Banken angelegt. Im Fondsbereich stieg das verwaltete Nettovermögen von CHF 45,2 Mrd. per Ende 2015 auf CHF 46,0 Mrd. per Ende 2016 an. Die Anzahl liechtensteinischer Fonds hat sich gegenüber dem Vorjahr um 20 auf 490 Fonds per Ende 2016 verringert.
Im Versicherungssektor sanken die Prämieneinnahmen von CHF 3,36 Mrd. im Jahr 2015 auf CHF 3,16 Mrd. im Jahr 2016 leicht. CHF 2,1 Mrd. entfielen auf Lebensversicherungen, CHF 1,0 Mrd. auf Schadenversicherungen und CHF 44,3 Mio. auf Rückversicherungen. Das Kapital, das im Rahmen der fonds- und anteilgebundenen Lebensversicherung auf Rechnung und Risiko des Versicherungsnehmers investiert wurde, betrug rund CHF 22,4 Mrd. Die FMA übt auch die Aufsicht über die Vorsorgeeinrichtungen der betrieblichen Personalvorsorge aus. Der durchschnittliche Deckungsgrad lag zum Jahresende 2016 bei 104,3%. Die Spannbreite bewegte sich zwischen 94% und 121%.
Trend zur Internationalisierung unseres Finanzplatzes setzt ich fort
Die Finanzmarktakteure operieren nach wie vor in einem von hohem Regulierungsdruck und anspruchsvollen Marktbedingungen geprägten Umfeld. Die politischen Risiken sind auf europäischer und globaler Ebene gestiegen. Auch das historisch tiefe Zinsumfeld aufgrund der expansiven Geldpolitik der Zentralbanken und weitere makroökonomische Risiken können Risiken für die Finanzstabilität begünstigen. Der Trend zur stärkeren Internationalisierung des Finanzplatzes Liechtenstein hat sich im Jahr 2016 fortgesetzt: Ausländische Investoren haben sich vermehrt an liechtensteinischen Unternehmen beteiligt. Umgekehrt verstärken liechtensteinische Bankinstitute ihre Präsenz im Ausland, vor allem in Asien. Zudem haben sich neue Marktteilnehmer aus dem Ausland in Liechtenstein niedergelassen. Diese Entwicklungen sind Ausdruck eines starken und attraktiven Finanzplatzes. (Beat Krieger)