Landsgemeinde auch Tag der Kontaktpflege
Vaduz – Eine politische Versammlung unter freiem Himmel – das ist die jährliche stattfindende Landsgemeinde im Kanton Innerrhoden. Nach 27 Jahren erstmals wieder als Gast dabei: Die Regierung des Fürstentums Liechtenstein.
Wenn sich am letzten Sonntag im April die rund 3’000 Stimmberechtigten des Kantons Appenzell Innerrhoden auf dem Landsgemeindeplatz versammeln, ist das nicht nur ein politisch bedeutendes, sondern auch ein emotionales Ereignis. Die Appenzellerinnen und Appenzeller nehmen Wahlen vor und stimmen über sämtliche durchs Jahr angefallene Sachgeschäfte auf kantonaler Ebene ab. Offen, per Hand.
Liechtensteiner Regierung als Ehrengast
Der Landammann und die Standeskommission nutzen diesen Anlass zur Kontaktpflege mit befreundeten Regierungen sowie Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Armee. In diesem Jahr waren die Mitglieder der liechtensteinischen Regierung sowie der Regierungssekretär mit ihren Partnerinnen und Partnern als Ehrengäste eingeladen. Sie besuchten den morgendlichen Gottesdienst in der Kantonshauptstadt Appenzell und verfolgten anschliessend den festlichen Aufmarsch und die Landsgemeinde im Zentrum des Ortes.
„Die Landsgemeinde verkörpert Freiheit und direkte Demokratie zum Wohle der Gemeinschaft. Das sind zwei Werte, denen wir auch in Liechtenstein grosse Bedeutung zumessen“, sagte Regierungschef Adrian Hasler. „Die Regierung fühlt sich geehrt, dieses Ereignis einmal persönlich miterleben zu dürfen.“
Das Fürstentum Liechtenstein pflegt mit dem Kanton Appenzell Innerrhoden eine intensive, freundschaftlich geprägte Zusammenarbeit.
So zum Beispiel in verschiedenen eidgenössischen Kommissionen, in denen Liechtenstein als Gast zugegen ist oder in der Internationalen Bodenseekonferenz IBK, in der man dieses Jahr gar den Vorsitz hat.
„Der Kanton Appenzell Innerrhoden und das Fürstentum Liechtenstein ähneln sich in vielerlei Hinsicht. Es ist deshalb immer wieder bereichernd, wenn sich die politischen Vertreter von beiden Seiten in entspannter Atmosphäre zu politischen Sachthemen austauschen können“, erklärte der Regierungschef. (Horst Schädler)