18 Medaillen für Liechtensteins Kickbox-Gilde
In der Olympiaworld Innsbruck Halle trafen sich vom 21. bis 23. April 2017 die besten Kickboxer der Welt, um den begehrten Weltcup-Gürtel zu erkämpfen. Das Weltcup-Turnier „Austrian Classics“ in Innsbruck feierte in diesem Jahr die bereits 20. Ausgabe.
Während bei der ersten Ausgabe noch 250 Teilnehmer an den Start gingen, waren es in diesem Jahr über 2’200 aus 32 Ländern. Diese Zahlen machen das Austrian Classics zum aktuell zweitgrössten World Series Turnier des WAKO-Verbandes. Mit einem 24-köpfigen Kampfteam nahm auch der Chikudo Martial Arts an allen drei Tagen teil. Mit beachtlichen 5 Gold-, 5 Silber- und 8 Bronzemedaillen kehrte das Team wieder aus dem Tirol zurück.
Paulina Jarzmik stellt die Konkurrenz in den Schatten
In der noch immer jungen Karriere konnte Paulina Jarzmik bereits einige Grosserfolge feiern, welche eigentlich nicht mehr zu toppen sind. Was die Chikudo-Kämpferin an diesem Turnier leistete war einmal mehr ausserordentlich und reiht sich in die grossen Erfolge ein. In gewohnter Manier dominierte die Welt- und Europameisterin ihre Gegnerinnen in den Disziplinen Kick Light und Light Contact. Am Ende standen nach vielen Kämpfen mit den besten Europas drei Weltcup-Titel zu Buche. Dennoch war der Erfolgshunger der Ausnahmeathletin nicht zu stoppen und zum ersten Mal kämpfte Paulina Jarzmik in der Ring-Disziplin K1. In ihrem Debüt-Kampf lieferte sie sich einen harten Schlagabtausch mit Tereza Meislova aus Tschechien. Nach drei Runden ging Jarzmik als Siegerin aus dem Ring und qualifizierte sich für das Finale am Sonntag. In des Gegnersecke wartete keine geringere als Yvon Yael aus Österreich. Die Österreicherin kämpft seit Jahren im K1 und durfte bereits einige Erfolge verbuchen. Im Kampf über drei Runden schenkten sich beide Kämpferinnen nichts und lieferten sich ein enges Duell bis zur letzten Sekunde. Mit einem 2:1 Punktsieg sicherte sich am Ende Paulina Jarzmik den Sieg in ihrem erstem K1-Kampf. Dieser Sieg bedeutete den 4 Weltcupgürtel an diesem Turnier, so etwas gelang zuvor noch niemand.
Silber für Michael Lampert
Mit dem Ziel den Titel vom Vorjahr zu verteidigen ist Michael Lampert nach Österreich gereist. Seine Gewichtsklasse -84 Kilogramm zählte zu den stärksten an diesem Turnier und mit 22 Kämpfer war es die grösste im Light Contact. Lampert kämpfte sich mit Siegen gegen Deutschland, Österreich und Slowenien bis ins Finale vor und liess dabei den ein oder anderen namhaften Kontrahent hinter sich. Im Finale traf er auf Luca Padoan, Vize-Weltmeister von 2015 aus Italien. Der Kampf über zwei Runden war von beiden Seiten mehr auf Faustangriffe bedacht. Beide brachten einige harte Treffer ins Ziel und die Führung schwankte nahezu im Sekundentakt. Erst in den letzten Sekunden hatte der Italiener die Oberhand und gewann mit einer 1:2 Entscheidung. Eine weitere Silbermedaille erkämpfte sich Jovana Prvulj im Pointfighting der Junioren +65 KG. Nach drei gewonnenen Kämpfen unterlag sie im Finale der Slowenin Tina Baloh mit 6 zu 11. Keinen optimalen Turniereinstieg musste Günther Wohlwend hinnehmen. In der Elite-Klasse +94 KG unterlag er bereits im ersten Kampf einem Deutschen Gegner. Bei den Veteranen ab 35 Jahren startete er besser und gewann zwei Kämpfe, ehe er im Halbfinale einem Österreicher unterlag und mit der Bronzemedaille heimkehrte. Bei den Herren im Kick Light -74 KG startete Patrick Pircher stark und schlug einen Polen nach Punkten. Pircher musste im Zweikampf harte Schläge zum Kopf hinnehmen und konnte wegen Verdacht auf eine Gehirnerschütterung nicht mehr zum zweiten Kampf antreten.
Medaillen beim Kickbox-Nachwuchs
Der Nachwuchs vom Chikudo Martial Arts zeigte einmal mehr tolle Leistungen und konnte sich Podest Platzierungen erkämpfen. Diana Nunez gewann im Light Contact Silber und Bronze in den Gewichtklassen -60 und -65 KG. Leonie Wanger sicherte sich ebenfalls ihre erste Bronzemedaille in den Elite-Klassen eines Weltcups. Bronze erkämpfte sich auch Luca Wanger bei der Jugend bis 15 Jahre +69 KG im Light Contact. Er scheiterte am amtierenden Weltmeister aus Kroatien. Bei den Junioren kämpfte Haris Music sehr stark und gewann zwei Kämpfe souverän. Im Kampf um den Halbfinaleinzug musste er sich knapp einem Gegner aus Deutschland und späteren Kategoriensieger -74 KG geschlagen geben. Nicht über die erste Runde hinaus vermochte Omer Music. In zwei engen Kämpfen hatte er jeweils nur hauchdünn das Nachsehen. Bei den Anfängern trumpfte allen voran David Schuller auf. Zum ersten Mal konnte er sich über einen Turniersieg an einem solch grossen Turnier freuen. In seiner zweiten Kategorie gelang ihm ebenfalls der Sprung ins Finale, wo er sich jedoch geschlagen geben musste. Yunus Kaya, Marina Rathfelder, David Suarez und Saskia Beck konnten sich ebenfalls in die Medaillenränge vorkämpfen. Wertvolle Erfahrungen konnten zudem Medina Music, Meltem Bütüner, Natasha Plutschow, Kimi Schmitt, Carl und Hans Gabriel, Daniel Suarez Milena Büchel und Dustin Eberle sammeln. Trotz guter Leistungen reichte es nicht für eine Platzierung auf den vorderen Rängen.