Zu einem "Blick"-Pamphlet von heute
Wie man eine Person versucht „fertig“ zu machen, demonstriert erneut das Boulevardblatt „Blick“ auf eindrucksvolle Art. In einem heute in blick online erschienenen Beitrag zeigt der Autor Marco Latzer unter dem Titel „ SCHATTEN ÜBER DER LÄNDLE-WAHL / Ecki Hermann (49) will Regierungschef von Liechtenstein werden – zum tödlichen Amoklauf seines Bruders schweigt er“, wie man so etwas macht.
Originaltext /Zitat: Wahlkampf im Fürstentum Liechtenstein. Wie jeder Politiker lässt Ecki Hermann (49) keine Gelegenheit aus, sich in bestes Licht zu rücken. Als Kandidat für das Amt des Regierungschefs spricht er bei Radio L in mehreren Sendungen über sich und sein Leben. Dabei geht es auch um Privates: die Jugend in einer Grossfamilie, seine Geschwister. Für das Lokalfernsehen macht der angesehene Sportmediziner aus Schaan bei einer Homestory mit. In keinem Wort erwähnt er bei den Auftritten seinen Bruder Jürgen Hermann (†58). Dieser hatte 2014 Bankier Jürgen Frick (†48) während eines Amoklaufs erschossen.“ Und so geht die Schmähschrift weiter. Ende Zitat.
Solche Pamphlete gehören schon längere Zeit ins Museum. Nur der Blick, oder Teile seiner Journalisten, kennen keinen Anstand und keine Ehre. Sie würden für eine Schlagzeile, die oft nicht einmal stimmen muss, die eigene Mutter verkaufen. Was hat Ecki Hermanns Kandidatur als Regierungschef mit den Schüssen, die sein Bruder vor Jahren auf den Balzner Bankier Frick abgegeben hat, zu tun? Hier wird bewusst mit Emotionen gespielt und dabei vergessen, dass Eltern, Kinder, Brüder, Schwestern und weitere Anverwandte unter dieser schrecklichen Tat bis heute zu leiden haben.
Am besten wäre es, den „Blick“ einfach zu ignorieren.