Gesundheitsregion

Neue OKP-Ärzte in Liechtenstein.

 

Mit Genugtuung hat der Liechtensteinische Dachverband von Gesundheitsberufen LDG die Meldung von der Unterzeichnung einer Absichtserklärung zur Errichtung einer Gesundheitsregion zur Kenntnis genommen. Damit wird ein altes Anliegen des LDG aufgegriffen, da eine Grenzziehung auf einem so engem Raum eine moderne Gesundheitsversorgung verhindert.

Allerdings handelt es sich bei der zwischenstaatlichen Installation einer Gesundheitsregion um ein umfassendes Projekt. Eine Absichtserklärung sagt nichts über den Zeitplan aus. Demgegenüber stehen akute, ernsthafte Probleme vieler Leistungserbringer sowie der medizinischen Versorgung der Bevölkerung auf beiden Seiten des Rheins: Verlust von Patienten in Liechtenstein sowie eine teilweise Unterversorgung im St Galler Rheintal. Dieses Problem ist erst dadurch entstanden, dass unsere Regierung ohne Konsultation der Leistungserbringer im Herbst 2015 zugestimmt hat, die Grenzen für Gesundheitsdienstleistungen zwischen der Schweiz und Liechtenstein mit Ausnahme einer eng definierten grenzärztlichen Tätigkeiten zu schliessen! Informiert wurden die Leistungserbringer in Liechtenstein nachträglich und zwar durch Schweizerische Krankenkassen anlässlich der Rückweisung von Rechnungen!

Gerade weil sich die Leistungserbringer schon länger mit dieser Frage befasst haben, ist uns die Komplexität des Vorhabens bewusst: Da müssen nationale wie regionale Interessen berücksichtigt werden. Selbst wenn man nach dieser Absichtserklärung sehr sportlich an dieses Projekt herangeht, wird es erfahrungsgemäss längere Zeit in Anspruch nehmen! Glaubhaft wird die Absichtserklärung erst dann, wenn möglichst bald wieder der Zustand einer offenen regionalen Gesundheitsversorgung wie vor dem Herbst 2015 hergestellt sein wird. Dann kann ohne Zeitdruck das Projekt Gesundheitsregion realisiert werden.

Liechtensteinischer Dachverband von Gesundheitsberufen LDG
Dr. Hansjörg Marxer, Präsident