Die Landesverwaltung soll ab 2021 noch effizienter und kundenfreundlicher werden. Ein Dienstleistungszentrum in Vaduz verspricht mehr Bürgernähe, kürzere Wege und dies zu tieferen Kosten. Der entsprechende Bericht und Antrag wurde am vergangenen Dienstag zu Handen des Landtags verabschiedet. Wie teuer das neue Gebäude werden soll, teilte die Regierung in ihrer Aussendung nicht mit.
900 Mitarbeitende, 38 Amtsstellen, 24 Standorte. Das ist die liechtensteinische Landesverwaltung in ihrer heutigen Struktur. Neun Immobilien gehören zum eigenen Portfolio, 15 sind angemietet. Die vielen unterschiedlichen Einheiten bringen einige Nachteile mit sich: Jedes Gebäude braucht zum Beispiel einen eigenen Empfang, Sitzungszimmer, Hauswart, Bewachung und Reinigung. Das ist weder effizient noch wirtschaftlich. Auch aus Kundensicht wären zentralere Strukturen zu bevorzugen. So könnten Behördengänge besser miteinander verbunden und der Kontakt mit den Amtsstellen insgesamt erleichtert werden.
200 Arbeitsplätze am Giessen
Aus diesem Grund schlägt die Regierung in dem am 3. Mai 2016 zu Handen des Landtags verabschiedeten Bericht und Antrag vor, das Vaduzer Grundstück Nr. 738 (Giessenareal) vom Finanzvermögen des Landes ins Verwaltungsvermögen umzuwidmen und darauf ein Dienstleistungszentrum für rund zehn Amtsstellen und 200 Mitarbeitende zu realisieren. Das Bauprojekt ist der dritte Teil der Liegenschaftsstrategie des Landes, die im Jahre 2014 verabschiedet wurde.
Das Dienstleistungszentrum am Giessen soll gemäss Konzept ein schlichter, zweckmässiger Bau werden, bei dem die Funktionalität im Vordergrund steht. Geplant sind Büro-, Sitzungs- und Dienstleistungsräume, die auf einem Modulsystem beruhen und je nach Bedarf flexibel genutzt werden können. Flächen wie die Schalterzone, Sozialräume und Archive sollen gemeinschaftlich genutzt werden können. Der Zeitplan sieht die Ausschreibung eines Architekturwettbewerbs für Ende 2017 vor. Baubeginn des Dienstleistungszentrums wäre 2019, Bezug 2021.