Wie die lie:zeit am Freitagvormittag ankündigte, wird gegen die am Donnerstagabend im Landtag beschlossene KVG-Reform das Referendum ergriffen. Die Gruppe „fl21“, der unter anderem der frühere VU-Präsident Adolf Heeb, Seniorenbund-Präsidentin Christl Gstöhl und der ehemalige „Volksblatt“-Chefredaktor Walter Bruno Wohlwend angehören, macht mobil gegen die von Gesundheitsminister Mauro Pedrazzini ausgearbeitete Revision.
Die Gruppe „fl21“ für ein solidarisches und zukunftsgerichtetes Liechtensteiner Sozial- und Gesundheitswesen prangert an, dass die KVG-Reform „ausgerechnet die Kranken, die wirtschaftlich Schwächeren bis hinauf zum eh schon geplagten Mittelstand und nicht zuletzt auch die ältere Bevölkerung“ benachteilige und ausserdem die traditionellen Grundwerte einer Sozialversicherung mit Füssen trete: „Weil die KVG-Revision ein Angriff auf die Kranken, ein Angriff auf die ältere Bevölkerung, ein Angriff auf den Geldbeutel des Mittelstandes und letztlich ein Angriff auf unsere Gesundheit ist, sagen wir Nein zu dieser KVG-Revision.“
Mit der beschlossenen KVG-Revision werde die finanzielle Belastung für die Versicherten (Franchise, Selbstbehalt) deutlich erhöht, heisst es in der Aussendung der „fl21“. „Personen, die ärztliche Leistungen in Anspruch nehmen müssen, zahlen zusätzlich zu den bereits hohen und praktisch jedes Jahr steigenden Krankenkassenprämien im schlimmsten Fall weitere 1’400 Franken pro Jahr aus dem eigenen Geldbeutel. Das ist für eine grosse Zahl von Versicherten und ganz besonders für Familien mit Kindern schlicht unzumutbar.“
Mit der beschlossenen KVG-Revision erfolge eine Angleichung der finanziellen Belastung der älteren Versicherten an die jüngeren, heisst es in der Aussendung weiter. „Als Junge haben die heutigen Seniorinnen und Senioren während Jahrzehnten in die Krankenkasse einbezahlt und mit ihren Beiträgen auch die damals ältere Generation unterstützt. Nun sollen sie nach dem Willen von Regierung und Landtag plötzlich nicht mehr von diesem solidarischen System profitieren können.“ Das widerspreche dem Grundgedanken der Generationensolidarität und sei daher ungerecht.
Benachteiligung der Senioren?
Obwohl die Senioren bei der KVG-Reform gegenüber Nicht-Senioren weiterhin bevorteilt werden – sie zahlen nicht 20 Prozent, sondern nur 10 Prozent Selbstbehalt – sieht „fl21“ die Pensionisten als Opfer der Revision: „Senioren sind keine «Milchkühe», die ihr ganzes Leben lang gemolken werden. Sie haben es verdient, im Alter von ihrer jahrzehntelangen Solidarleistung zu profitieren.“
Gruppe «fL21» (für Liechtenstein 21) für ein solidarisches und zukunftsgerichtetes Liechtensteiner Sozial- und Gesundheitswesen: Heinz Vogt (Triesen), Adolf Heeb (Vaduz), Karl Jehle (Triesen), Arnold Laternser (Triesen), Walter Noser (Vaduz), Christl Gstöhl (Eschen), Fürstlicher Rat Walter Bruno Wohlwend (Schaan), Alfons Schädler (Triesenberg), Günther Wohlwend (Eschen).