Wirtschaft zum Gänsenbach
Im sogenannten „Philippa Andreias“-oder –auch „Mechele-Huus“ des Urban Meier (1905-1958) befand sich die ehemalige Wirtschaft zum Gänsenbach. Diese Stätte wurde vielfachen baulichen Veränderungen unterzogen, die mehr dem „Modernen“ zusprechen. Erhalten geblieben ist uns noch ein Bild vor der Renovation, sowie das Wirtschaftsschild, eine gemalte Holztafel Grösse 130×30 Zentimeter. Das Wirtshausschild war lange Zeit bei Gustav Alfons Matt in Zug und kam später zur Verwahrung ins Liechtensteiner Landesmuseum nach Vaduz.
Zeichnungen und Bildern zufolge muss die Wirtschaft zum Gänsenbach ein stattliches und grosses Doppelhaus mit vielen Fenstern gewesen sein. Die Schankstätte ist der Überlieferung zufolge (Notizen Pfr. Tschugmell) bis etwa in die Zeit um 1870 betrieben worden. Ehemals wurde es „“s’Klosa-Michel-Franza-Huus“ genannt. Das Haus Nr. 78 alt im Gänsenbach gehört der Ehefrau und den Nachkommen von Eduard Meier.
Die Namen der Wirtsleute der ehemaligen „Gänsenbach-Wirtschaft“ sind uns nicht alle bekannt. Es ist nur überliefert, dass die „Tiefenthalers“ und später die „Mündles“ hier gewirtet haben. Das Geschlecht der Tiefenthaler ist in Mauren ausgestorben. Nach einer weiteren Überlieferung von Pfarrer Tschugmell sei in der Zeit der „Kilbe“ im oberen Stock wild getanzt worden, „dass der Boden nur so knarrte“. Man bevorzugte den damals bei uns aufkommenden „Raspatanz, heisst es in Tschugmells Überlieferung. Der Raspatanz besteht u.a. auch aus Elementen des Stampfens. So wurde es jedes Jahr zur Kilbe gefährlich. Nicht nur wegen des übermässigen Alkoholkonsums, die sich insbesondere die jungen Dorfburschen hingaben, sondern weil die Holzböden bei der wilden Tanzerei bisweilen gefährlich ins Wanken gerieten und in die unteren Stockwerke durchzubrechen drohten. Wann die Schenke aufgelöst wurde, ist ebenfalls nicht bekannt.
Wirtschaft zur Sonne
Die Wirtschaft zur Sonne in Mauren (Haus-Nr.84alt) stand nur wenige Meter unterhalt der Maurer Pfarrkirche direkt an der hart abschüssigen Strassen -Abzweigung Peter-und Paul-Strasse/Kirchenbot (früher Sennereistrasse). Bartholomäus Meier (1811-1876) war Wirt in der Wirtschaft zur Sonne, die 1930 ein Opfer der Flammen wurde. Angebaut ans Wirtshaus „zur Sonne“ war die sog. „Thisa-Hans-Burg“, ein Haus mit dicken Grundmauern. Die Wirtschaft zur Sonne ist das Stammhaus der „Sunnawürtles“. Es leben im Lande noch viele Nachkommen.
Wirtschaft zur Krone
Einst standen drei Wirtschaftshäuser in unmittelbarer Nähe zur Kirche: Wirtschaft und Torkel zur „Krone“, Wirtschaft „Rössle“ und Wirtschaft „Sonne“. Das „Rössle“ vormals „Zum Weissen Rösslein“ der Familie Büchel-Batliner, welche die Gastschenke am 1. Mai 1998 auflöste, ist heute im Besitz der Gemeinde Mauren, die daraus mit grosser Unterstützung privater Spender das „Kulturhaus Mauren“ errichtet hat.
Der Gasthof Krone (älteren Menschen noch unter dem Begriff „Franz-Sepp-Kieber-Huus“ bekannt) befand sich ungefähr beim Eingang zum unteren Friedhof (Friedhofskapelle). Im Jahre 1916 kaufte die Gemeinde Mauren das ganze Anwesen für die Erweiterung des Fridhofes.1922 wurde das Haus zur Krone abgerissen.
Die Wirtschaft zur Tanne
In Mauren gab es durch die Jahrhunderte viele Wirtschaften, von denen praktisch alle aus dem Dorfbild verschwunden sind. Eine der ältesten dieser Kneipen befand sich auf dem Rennhof, im Geburtshaus der Maurer Oehri („Wissle“-Oehri, Rennhof-Oehri, Strumpf-Oehri“), dem späteren Haberler-Haus. Die Wirtschaft hiess „Wirtschaft zur Tanne“ und wurde von Johann Oehri (1792-1869) betrieben. Er war zudem alleiniger Eigentümer der Schaanwälder Mühle (Hs .Nr. 1 ½). Für die Wirtschaft zur „Tanne“ erhielt Oehri im Jahre 1835 das Schankrecht, für das er kämpfen musste, wobei ihm sein Bruder Franz-Josef Oehri, der als Generalauditor in der österreichischen Militärjustiz grossen Einfluss auf die Hofkanzlei des Fürsten in Wien hatte, sicherlich geholfen hat.
Fortsetzung über weitere alte Wirtshäuser und Schenken in Mauren und Schaanwald folgt.